Seit zwei Jahren erschwert die Corona-Pandemie internationale Begegnungen junger Menschen, internationalen Erfahrungsaustausch sowie die grenzübergreifende Zusammenarbeit von Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Hinzu kommt eine neue Zäsur durch den Angriff Russlands auf die Ukraine. Wie kann es angesichts dieser Herausforderungen weitergehen für die europäische Jugendarbeit? Wie können die Chancen junger Menschen anlässlich des Europäischen Jahres der Jugend 2022 verstärkt in den Mittelpunkt gerückt werden? Darum ging es bei der digitalen Veranstaltung "Umbruch. Aufbruch. Neuanfang. - Europäische Impulse für Jugendarbeit und Jugendpolitik" am 22. März. Bundesjugendministerin Anne Spiegel hielt dabei eine Rede.
Bundesjugendministerin Anne Spiegel: "Wir sind erschüttert über den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Die meisten haben verdrängt, dass uns ein Krieg in Europa noch einmal herausfordern könnte. Viele engagieren sich bei der Unterstützung für Menschen, die aus der Ukraine fliehen. Ich bin tief beeindruckt, wenn ich sehe, was Freiwillige und Hilfsorganisationen leisten. Es sind auffallend viele junge Menschen, die helfen und ehrenamtlich tätig sind. Sie stehen dafür, was wir Europa nennen. Jugendpolitik und Jugendarbeit waren und sind Teil dieses Einsatzes für Frieden und Demokratie in Europa.
Wir müssen uns auf die neuen Herausforderungen einstellen und neue Wege für die Jugendarbeit finden. Denn der grenzübergreifende Austausch ist von enormer Bedeutung für den Zusammenhalt und das Miteinander auf unserem Kontinent."
Bei der Veranstaltung tauschten sich Fachkräfte der Jugendarbeit sowie Akteurinnen und Akteure aus Praxis, Wissenschaft und Politik darüber aus, welche Möglichkeiten europäische Impulse für die weitere Entwicklung von Jugendarbeit und Jugendpolitik bieten können. Neben Perspektiven zur Jugendarbeit nach der Corona-Pandemie und verschiedenen Workshops mit Anregungen für die Praxis spielte dabei auch Europäische Jahr der Jugend im Programm eine wichtige Rolle.
Die Veranstaltung führte das Bundesjugendministerium gemeinsam mit JUGEND für Europa - Nationale Agentur Erasmus+ Jugend und dem Europäischen Solidaritätskorps durch.
Europäisches Jahr der Jugend 2022
Die Europäische Union hat das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend ausgerufen. Es soll neue Chancen für junge Menschen eröffnen und ihren Meinungen und Ideen mehr Gehör verschaffen. Die Europäische Union, ihre Mitgliedstaaten sowie die regionalen und lokalen Ebenen sind aufgerufen, gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren der Zivilgesellschaft und jungen Menschen Aktivitäten zu organisieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Sowohl Veranstaltungen wie Seminare, Festivals oder Konferenzen als auch Debatten und Dialogveranstaltungen, politische Vorhaben, Publikationen und viele weitere Formate sind möglich.