Mit der Fachkonferenz "Präventionsmaßnahmen gegen häusliche Gewalt: Was kann Schule machen?" startet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine bundesweite Initiative für Präventionsmaßnahmen bei häuslicher Gewalt im schulischen Bereich.
Vor mehr als 200 Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland eröffnete der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, die Tagung und betonte dabei die wichtige Bedeutung der Schulen: "Schule nimmt eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt ein. Die Kultur des Hinschauens und Handelns muss sich deshalb auch und besonders in den Schulen etablieren."
Die Konferenz versteht sich als Kick-Off-Veranstaltung, mit der insbesondere die Verantwortlichen auf Landesebene für weitere Aktivitäten zur Prävention von häuslicher Gewalt im Verantwortungsbereich der Schule gewonnen werden sollen. Die saarländische Ministerin für Bildung, Familie, Frauen und Kultur, Annegret Kramp-Karrenbauer, wies als Präsidentin der Kultusministerkonferenz auf die Rolle der Bundesländer hin: "Wir sollten darauf hinwirken, in den Ländern bestehende Strukturen und Möglichkeiten bekannt zu machen, bestehende Kooperationen weiterzuentwickeln und die Möglichkeiten, das Thema im Unterricht aufzugreifen, zu nutzen", so Kramp-Karrenbauer.
Erfolgreiche Projekte aus den Ländern vorgestellt
In den Bundesländern zeigen sich bereits Erfolge, die auf der Konferenz genauer in den Blick genommen wurden. Vertreterinnen aus Baden-Württemberg, Berlin und Schleswig-Holstein präsentierten Modellprojekte, die als beispielhaft gelten können. Insbesondere wurde das Berliner "BIG Präventionsprojekt: Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe bei häuslicher Gewalt" vorgestellt, dessen wissenschaftliche Begleitung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziert wurde.
In 20 Fachrunden diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die notwendigen Grundlagen schulischer Präventionsarbeit, Kooperationen, die praktische Umsetzung geeigneter Präventionsmaßnahmen und darüber, wie Lehrkräfte im Einzelfall konkret auf Anzeichen häuslicher Gewalt reagieren können. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden Teil der Konferenzdokumentation sein, die auf den Internetseiten des Bundesministeriums bereitgestellt werden.