Nach den Planungen der Bundesregierung sollen die seit 2011 pro Jahr zur Verfügung gestellten 24,3 Millionen Euro in 2014 auf 26 Millionen Euro aufgestockt werden. Neben einer Verlängerung der Förderperiode für die Beratungsnetzwerke in den Ländern und der rund 170 Lokalen Aktionsplänen sollen damit auch Unterstützungsangebote zum Ausstieg aus dem Rechtsextremismus ermöglicht werden.
Das Bundesfamilienministerium unterstützt und fördert mit Aktions- und Bundesprogrammen bereits seit Jahren erfolgreich präventiv-pädagogische Projekte und Beratungsangebote gegen Rechtsextremismus. Die Förderung und Unterstützung qualitätsorientierter Beratungsleistungen in den landesweiten Beratungsnetzwerken bildet aktuell einen Schwerpunkt im Bundesprogramm TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN.
Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus gestärkt
Mit der Förderung landesweiter Beratungsnetzwerke hat das Bundesfamilienministerium maßgeblich zur Stärkung der aufgebauten Netzwerkstrukturen beigetragen. Alle landesweiten Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus, deren Tätigkeit auch nach den Feststellungen des NSU-Untersuchungsausschusses eine wichtige Rolle zukommt, haben demnach spezifische Qualitätssicherungsverfahren entwickelt und eingeführt, Beratungsangebote wurden weiterentwickelt.
In der laufenden Förderphase haben bereits sieben Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Hansestadt Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein) das zusätzliche Angebot des Bundesfamilienministeriums genutzt und mit ihren landesweiten Beratungsnetzwerken ein Testierungsverfahren nach dem Qualitätsmodell "Kundenorientierte Qualitätstestierung für Beratungsorganisationen - KQB" durchlaufen. Dies sichert einen hohen Standard in der Beratungsarbeit der Netzwerke, von dem die lokalen Akteure profitieren. Eine Verlängerung der Bundesförderung um ein weiteres Jahr ist vorgesehen.
Seit 2007 fördert das Bundesfamilienministerium in enger Zusammenarbeit mit den Ländern landesweite Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus. Das Leitziel der Beratung im Themenfeld ist, gemeinsam mit lokalen Akteuren Handlungskonzepte für eine demokratische Stärkung des Gemeinwesens zu entwickeln und gegenüber Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus eine lebendige Zivilgesellschaft entgegenzustellen.
Bundesweites Bildungsangebot für pädagogische Fachkräfte
Mit einem bundesweiten Bildungsangebot für pädagogische Fachkräfte hat das Bundesfamilienministerium einen weiteren wichtigen Impuls gesetzt, rechtsextremen Einstellungen und Verhaltensweisen unter Jugendlichen wirksam entgegenzutreten. Seit Anfang November können sich Pädagogische Fachkräfte, die in ihrem Arbeitsalltag mit rechtsextrem gefährdeten beziehungsweise orientierten Jugendlichen in Kontakt kommen, das erforderliche Know-how sowie die notwendigen fachlichen und persönlichen Kompetenzen in regional angebotenen Fort- und Weiterbildungen aneignen.
Das Fundament für die Ausgestaltung der Fort- und Weiterbildungen bildet das von der Kontaktstelle BIKnetz entwickelte Rahmencurriculum "HandlungsKOMPETENZ - ein Bildungsangebot zum Umgang mit rechtsextrem gefährdeten bzw. orientierten Jugendlichen für pädagogische Fachkräfte". Die Durchführung erfolgt in Kooperation mit regionalen Bildungsträgern. 22 davon wurden in den Jahren 2013 und 2014 mit 40 Fortbildungen und neun Weiterbildungen in 12 Bundesländern für eine Erprobungsphase ausgewählt.
BIKnetz - Präventionsnetz gegen Rechtsextremismus
Das BIKnetz ist ein bundesweites Informations- und Kompetenznetz zur Unterstützung der präventiv-pädagogischen Arbeit gegen Rechtsextremismus und möchte insbesondere pädagogischen Fachkräften mehr Handlungssicherheit im Umgang mit rechtsextremistisch gefährdeten beziehungsweise orientierten Jugendlichen geben. Das Angebot richtet sich vorwiegend an pädagogische Fachkräfte aus Jugendhilfe, Sozialer Arbeit, Schule sowie an Politik, Verwaltung und (Fach-)Öffentlichkeit.