"Nummer gegen Kummer" Beratungsangebot bei jungen Menschen mit Beeinträchtigung bekannt machen

Lisa Paus hält eine Schulbox, Jürgen Dusel ein Plakat "Allein mit deinen Sorgen?"
Lisa Paus und Jürgen Dusel treten dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen die Beratungsangebote der "Nummer gegen Kummer" kennen © Thomas Rafalczyk

Die "Nummer gegen Kummer" berät Kinder und Jugendliche bei Fragen, Sorgen und Problemen und unterstützt in allen Lebenslagen. Um die kostenlosen und anonymen Beratungsangebote auch bei jungen Menschen mit Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Blindheit oder Sehbehinderungen, bekannter zu machen und sie zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen, gibt es ab sofort eine neue Schulbox speziell für sie.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: "Ich freue mich sehr, dass wir nun auch eine inklusive Schulbox mit Informationsmaterialien für junge Menschen mit Beeinträchtigungen anbieten können. Die ersten Schulboxen sind schon auf dem Weg in die Klassenzimmer. Ich bin überzeugt: Miteinander reden hilft! Diese Botschaft soll bei allen Kindern und Jugendlichen ankommen."

Schulbox mit Infomaterialien und Arbeitsblättern 

Lehrkräfte an Förderschulen und Schulen des Gemeinsamen Lernens können die inklusive Schulbox kostenlos bestellen. Neben Infokarten und Flyern zu den Beratungsangeboten sind in jeder Box auch Stickerbögen und Armbänder mit Blindenschrift enthalten. Das beiliegende Kartenset mit Sorgenbeispielen ist Teil einer Unterrichtskonzeption zum Thema "Sorgen und Probleme". Die dazugehörige Handreichung mit zwei Unterrichtseinheiten sowie Arbeitsblätter stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung. Alle Materialien können auch nachbestellt werden.

Die "Nummer gegen Kummer" hat die inklusive Schulbox gemeinam mit dem Bundesfamilienministerium, dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, sowie mit Verbänden, Kompetenzzentren und Selbsthilfevereinigungen für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt.

Jürgen Dusel: "Kinder und Jugendliche mit Behinderungen haben ein Recht auf gleichberechtigten Zugang zu Hilfesystemen. Auch sie brauchen Unterstützung in Krisensituationen. Zuhören, wenn sie Sorgen haben, kann hier ein erster Schritt sein. Wichtig ist, dass es weitere Angebote für alle Kinder und Jugendlichen mit unterschiedlichen Bedarfen geben wird."

Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e.V.: "Uns ist es wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen unsere Beratungsangebote kennen und bei Bedarf nutzen können. Die inklusive Schulbox legt darauf noch einmal einen besonderen Fokus."

Das Bundesfamilienministerium und die "Nummer gegen Kummer" hatten im Oktober 2022 eine Schulinitiative gestartet und Schulboxen mit Infomaterialien erstellt, um die Beratungsangebote bekannter zu machen.

"Nummer gegen Kummer"

Nummer gegen Kummer e.V. ist der Dachverband von derzeit 87 lokalen Trägern von Beratungstelefonen, zumeist örtlichen Verbänden des Deutschen Kinderschutzbundes und anderen Wohlfahrtsorganisationen. Das Netzwerk stellt das deutschlandweit größte kostenfreie, telefonische Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern dar. Speziell ausgebildete und hauptsächlich ehrenamtlich engagierte Berater und Beraterinnen unterstützen die Anrufenden und leisten Hilfe zur Selbsthilfe bei Alltagsproblemen und in schwierigen Lebenssituationen. Der Dachverband ist Mitglied von Child Helpline International. Die "Nummer gegen Kummer" wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.