Seit gut einem Jahr werden in Schleswig-Holstein daher interessierte landwirtschaftliche Betriebe durch das Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein und die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein begleitet. Das Projekt wird vom Bundesseniorenministerium durch die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz gefördert.
Gerade in ländlichen Regionen sollen Versorgungslücken geschlossen und zudem Alternativen zur regulären Versorgung angeboten werden. Ehrenamtliche und Fachkräfte begleiten Menschen mit Demenz, sodass Angehörige ihr Familienmitglied in guten Händen wissen. Sie können die Zeit für sich nutzen und Entlastung in ihrem Alltag erfahren. Von regelmäßigen Hofbesuchen im Rahmen der niedrigschwelligen Betreuungs- und Entlastungsangebote bis hin zu Wohnprojekten, Urlaubsangeboten oder Tagespflegeeinrichtungen ist alles denkbar.
Neben Schulungen und Fortbildungen rund um das Thema Demenz, werden regelmäßige Arbeitskreise mit kleinen Exkursionen beispielsweise zu einer Musterwohnung für Menschen mit Demenz oder einem Seniorenwohnprojekt auf einem Bauernhof angeboten. Zudem werden die Betriebe durch ein individuelles Coaching auf dem Hof sowie bei der regionalen Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.
Als erster Betrieb hat der Hof Petersburg im Randgebiet von Kiel die Anerkennung als niedrigschwelliges Betreuungs- und Entlastungsangebot erhalten und erste Gruppen mit Menschen mit Demenz haben den Hof besucht. Während es dort vor allem bei einem Hofspaziergang viel zu entdecken gab, konnten auf einem weiteren Betrieb im südlichen Schleswig-Holstein vier zutrauliche Alpakas gefüttert und gestreichelt werden. Auch in Nordfriesland ist ein Hofangebot in Planung.
Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz
Fast 500 Lokale Allianzen für Demenz gibt es mittlerweile in Deutschland: Die Hilfsnetzwerke vor Ort werden seit 2012 vom Bundesseniorenministerium gefördert und wollen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in wichtigen Fragen zur Seite stehen und mit ihren Angeboten die Lebensqualität der Betroffenen erhalten. Zum 1. September 2016 sind die 122 Standorte der 5. und letzten Förderwelle gestartet.
Die geförderten Projekte verfolgen dabei ganz unterschiedliche Ansätze: von Initiativen, die Gesangs-, Sport- und Kleingartenvereine ermutigen, Menschen mit Demenz aktiv einzubinden, über demenzsensible Krankenhäuser bis hin zu Projekten, in denen Jugendliche geschult und begleitet werden, Menschen mit Demenz in der eigenen Familie zu betreuen.
Woche der Demenz
Vom 19. bis 25. September findet bereits zum zweiten Mal die Woche der Demenz unter der Schirmherrschaft von Bundesseniorenministerin Manuela Schwesig und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe statt. Hier setzen sich insbesondere die Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz mit guten Ideen, vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen öffentlichkeitswirksam für mehr Verständnis und Unterstützung für Menschen mit Demenz ein.
Die Woche der Demenz ist eine von der Allianz für Menschen mit Demenz gemeinsam beschlossene Maßnahme und findet in diesem Jahr unter dem Motto "Jung und Alt bewegt Demenz" statt. Auf bmfsfj.de lesen Sie jeden Tag eine Meldung zum Thema, in der verschiedene Projekte oder die genereller Arbeit der Lokalen Allianzen vorgestellt werden.