2. Internationale Männerkonferenz in Wien

Elke Ferner mit dem österreichischen Bundesarbeitsminister, Rudolf Hundstorfer, der luxemburgischen Ministerin für Chancengleichheit, Lydia Mutsch, und der österreichische Bundesministerin für Bildung und Frauen, Gabi Heinisch-Hosek © Bildnachweis: BKA / Andreas Wenzel
In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend organisiert das österreichische Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz am 6. und 7. Oktober die 2. Internationale Männerkonferenz in Wien. Über 400 Fachleute aus Praxis, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft tauschen sich über gleichstellungspolitische Themen für Männer aus.

Gemeinsam eröffneten der österreichische Gastgeber, Bundesminister Rudolf Hundstorfer, die luxemburgische Ministerin für Chancengleichheit, Lydia Mutsch, und die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Elke Ferner, die Konferenz.

Elke Ferner: Beruflicher Erfolg ist nicht mehr alles für Männer

Zentrales Thema ist die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Denn moderne Männer wollen sich nicht länger auf die Ernährerrolle reduzieren lassen. Laut Umfragen möchten 75 Prozent der Männer in der Altersgruppe bis 45 Jahren Partnerschaftlichkeit in Beruf und Familie leben. 

"Wir erleben gravierende Umwälzungen im Selbstverständnis von Männern und einen größeren Wunsch nach flexibleren Lebensmodellen. Für viele – vor allem jüngere Männer in der so genannten Rush-Hour des Lebens – ist beruflicher Erfolg nicht mehr alles", sagte Elke Ferner in ihrem Grußwort. "Viele Männer wollen heute eine Work-Life-Balance, in der ihre Erwerbstätigkeit eine wichtige Rolle spielt, in der aber auch genug Raum bleibt für Familie, für Engagement, aber auch Zeit für sich selbst. Diesem Wunsch trägt die Bundesregierung unter anderem mit Einführung des ElterngeldPlus als weiteren Schritt hin zu einer Familienarbeitszeit sowie einer modernen Politik für mehr Partnerschaftlichkeit Rechnung. Denn Wunsch und Wirklichkeit liegen nach wie vor weit auseinander. Während 60 Prozent der jüngeren Paare sich gern partnerschaftlich Familienaufgaben teilen würden, können nur 14 Prozent dies auch umsetzen. Das muss und das wird sich ändern."

Europaweites Signal

Darüber hinaus werden in Wien weitere Themen angesprochen, wie zum Beispiel die Frage der Berufswahl von Jungen. Besonderer Raum wird auch den in der Gleichstellungspolitik aktiven Männerorganisationen der Zivilgesellschaft eingeräumt, die sowohl die Zusammenarbeit untereinander als auch mit ihren Partnerorganisationen der Frauen intensivieren wollen.

Die Konferenz will ein europaweites Signal setzten, dass Gleichstellungspolitik, will sie erfolgreich sein, ohne die Einbeziehung der Männer nicht mehr zeitgemäß ist.

Bereits vor zwei Jahren, im Oktober 2012, fand in Berlin die 1. Internationale Männerkonferenz statt. Auch sie war eine deutsch-österreichische Gemeinschaftsarbeit.