Neue Studie vorgestellt Wie verbringen wir unsere Zeit?

Familie mit Hund beim Spaziergang
Mehr Zeit für Familie wünschen sich beinahe alle Eltern© Bildnachweis: Fotolia/vvvita

Zeit ist von grundsätzlicher Bedeutung für jede und jeden von uns. Aber wie verbringen wir unsere Zeit? Eine Zeitverwendungsstudie hat sich mit genau dieser Frage beschäftigt und die Zeitverwendung von Kindern und Jugendlichen, Familien und älteren Menschen betrachtet. Ein wissenschaftlicher Auswertungsbeirat zur Zeitverwendungserhebung präsentierte die Ergebnisse auf einer Konferenz am 5. und 6. Oktober in Wiesbaden.

Die Auswertungen zeigen unter anderem, wie sich der zeitliche Alltag von Kindern und Jugendlichen verändert hat. Für die Altersgruppe der 10- bis 17-Jährigen lässt sich ein starker zeitlicher Anstieg im Bereich soziales Leben und Mediennutzung verzeichnen. Die Zeitverwendung für Sport, Spiele und Hobbys ist in dieser Altersgruppe dagegen stark zurückgegangen. Zeitliche Veränderungen gibt es auch bei Familien und älteren Menschen.

Die "Zeitverwendungserhebung 2012/2013" wurde im Auftrag des Bundesfamilienministeriums vom Statistischen Bundesamt erstellt. Die Daten geben Auskunft über das Zeitvolumen, das die Menschen in Deutschland für verschiedene Lebensbereiche aufwenden.

Erste Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung hatte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig bereits auf einer Pressekonferenz im vergangenem Jahr in Berlin vorgestellt. Die endgültigen Ergebnisse werden nun in einem Ergebnisband veröffentlicht.

Familienarbeitszeit für mehr Vereinbarkeit

Die Ergebnisse haben vor allem gezeigt, dass Eltern sich mehr Zeit für Familie wünschen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig reagiert auf diese Wünsche mit ihrem Konzept zur Familienarbeitszeit. Das Ziel: Eltern jüngerer Kinder dabei zu unterstützen, ihre Wünsche nach einer partnerschaftlichen Aufteilung der Zeit für Beruf und Familie zu leben.

Besonders Frauen mit kleinen Kindern empfinden einen hohen zeitlichen Druck. Das zeigen die Befunde des Auswertungsbeirats. Gerade wenn die Kinder noch klein sind ist die Zeitverwendung von Eltern sehr intensiv - bei Männern wie bei Frauen. Frauen empfinden diese Zeit allerdings als länger und intensiver als Männer. Für sie ist der subjektiv empfundene Druck besonders hoch.

Familienpflegezeit entlastet Pflegende Angehörige

Ein weiteres Ergebnis: Auch Pflegende fühlen sich häufiger unter Zeitdruck. Pflegende wünsch sich vor allem mehr Zeit für sich selbst und den Austausch mit Personen außerhalb der Pflege. Hier greift die Familienpflegezeit: Das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, das am 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist, unterstützt Angehörige bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Beschäftigte können sich für die Pflege eines nahen Angehörigen bis zu 24 Monate teilweise von der Arbeit freistellen lassen.