Sicherheit, Hilfe, Gewaltprävention Schutz von Geflüchteten in Deutschland

Bundesinitiative "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften"

Mit der Bundesinitiative "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" setzt sich das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit UNICEF und weiteren Partnern seit 2016 für den Schutz von Frauen, Kindern und weiteren schutzbedürftigen Personen in den Einrichtungen ein. Auf der Website der Bundesinitiative finden sich hierzu umfangreiche Informationen und Praxismaterialien.

Im Projekt "Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften" beraten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Gewaltschutz zudem bundesweit bei der Entwicklung und Umsetzung von Gewaltschutzkonzepten vor Ort. Sie unterstützen beim Aufbau von lokalen Netzwerkstrukturen und organisieren Sensibilisierungs- und Fortbildungsmaßnahmen.

Save the Children sensibilisiert und schult in einem neu gestarteten Modellprojekt bundesweit Fachkräfte und Ehrenamtliche in Geflüchtetenunterkünften zur Psychologischen Ersten Hilfe, der traumasensiblen Arbeit mit Kindern sowie zu Selbstfürsorge und Stressmanagement (Modellprojekt "Pilotierung von Trainings für Fachkräfte und Ehrenamtliche zur Psychologischen Ersten Hilfe für geflüchtete Kinder"). Plan International setzt bis Ende des Jahres das Modellprojekt "Kits for Kids: Stärkung der UN-Kinderrechte auf Schutz, Spiel und Teilhabe" um. Bedarfsorientiertes Spiel- und Entwicklungsmaterial wird im Rahmen niedrigschwelliger Spielangebote bereitgestellt und soll geflüchtete Kinder in Krisen- und Notsituationen schützen und unterstützen.

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Unter der Rufnummer 08000 116 016 steht von Gewalt betroffenen Frauen, ihrem Umfeld und Fachkräften das Hilfetelefon als wichtige Erstanlaufstelle zur Seite - auch im Kontext von Flucht und Migration. Ratsuchende können sich täglich rund um die Uhr anonym und kostenfrei an eine der Beraterinnen wenden. Das Angebot steht in 18 Fremdsprachen zur Verfügung, unter anderem auf Ukrainisch, Russisch und Englisch. Beraten wird zu allen Formen von Gewalt - einschließlich Frauenhandel, sexualisierter und häuslicher Gewalt sowie zu Zwangsprostitution. Die Beraterinnen vermitteln die Anrufenden bei Bedarf an Unterstützungseinrichtungen vor Ort. Das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein bundesweites Beratungsangebot.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren informiert diese Übersicht zu den aktuellen Unterstützungsmöglichkeiten des Hilfetelefons für aus der Ukraine geflüchtete Frauen.

Menschenhandel bekämpfen

Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V. (KOK) bietet eine deutschlandweite Übersicht der Fachberatungsstellen für Betroffene von Menschenhandel. Außerdem stellt er Informationsmaterialien auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch zur Verfügung, die Hinweise zu Gefahren des Menschenhandels enthalten und Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen aller Nationalitäten zeigen. Der KOK engagiert sich und sensibilisiert auch in der "Alliance4Ukraine", ein koordinierendes Bündnis aus über 150 Organisationen.

Der Koordinierungskreis schult Behörden sowie Hilfsorganisationen bei der Identifizierung von Opfern. Die vom Bundesfamilienministerium unterstützten Kooperationen zwischen Polizei und KOK vor Ort wurden noch verstärkt.

JugendNotmail berät Kinder und Jugendliche

Das Onlineangebot von JugendNotmail berät und unterstützt Kinder und Jugendliche in seelischen Notlagen - vertraulich und kostenlos. Die erfahrenen Fachkräfte verfolgen das Ziel, die jungen Menschen in ihren jeweiligen Lebenssituationen zu stärken. Außerdem vermitteln sie, sofern notwendig, an kompetente Beratungsstellen und Einrichtungen vor Ort weiter. JugendNotmail bietet muttersprachliche Beratung unter anderem auf Russisch und Ukrainisch an. Entsprechende Flyer informieren darüber in den jeweiligen Sprachen.