Internationale Jugendpolitik Jugend und Europa

Europa ist aus dem Leben der meisten Menschen nicht mehr wegzudenken. Vor allem die jüngeren verbinden mit Europa die Freiheit, über Staats- und Kulturgrenzen hinweg zu reisen, zu leben und zu lernen. So lernen sie unterschiedliche Lebensweisen, Kulturen und Mentalitäten kennen lernen und erweitern Kompetenzen.

Die Jugendstrategie der Europäischen Union

Unter dem Motto "Beteiligen - Begegnen - Befähigen: Eine Strategie für junge Menschen in Europa" haben die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedstaaten Möglichkeiten geschaffen, die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa zu vertiefen.

Beteiligen: In Europa mitreden

Über Anhörungen, Umfragen, Veranstaltungen oder längerfristig angelegte Dialogprozesse bezieht die EU die Interessen und Meinungen junger Menschen in ihre Arbeit mit ein. Die EU-Jugendstrategie hat dafür ein eigenes Beteiligungsinstrument: den EU-Jugenddialog.

In allen EU-Mitgliedstaaten beschäftigen sich junge Menschen mit einem europaweit festgelegten Schwerpunktthema. Die Diskussionsergebnisse werden regelmäßig auf EU-Jugendkonferenzen zusammengefasst. Der Prozess ist nach 18 Monaten beendet. Der Deutsche Bundesjugendring koordiniert den EU-Jugenddialog in Deutschland.

Die elf europäischen Jugendziele (Youth Goals) verdeutlichen, welche Erwartungen junge Menschen an eine europäische Jugendpolitik und an ein Europa der Zukunft haben.

Begegnen: Austausch und freiwilliges Engagement stärken

Das EU-Programm Erasmus+ für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport richtet sich an junge Leute im Alter zwischen 13 und 30 Jahren. Es fördert im Bereich "Jugend" Projekte, die jenseits von Schule, Ausbildung oder Studium stattfinden, sowie das aktive freiwillige Engagement junger Menschen für Europa.

Mit dem Programm können junge Menschen Kompetenzen für ihre persönliche und berufliche Zukunft entwickeln. Sie werden eingeladen, sich aktiv an der zukünftigen Gestaltung der Europäischen Union zu beteiligen.

Das EU-Programm "Europäisches Solidaritätskorps" bietet jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren seit Oktober 2018 die Möglichkeit, europäische Mobilität mit freiwilligem Engagement zu verbinden. Das Programm will Solidarität über Grenzen hinweg vermitteln und junge Menschen anregen, als europäische Bürgerinnen und Bürger aktiv zu werden.

Befähigen: Außerschulische Bildung gemeinsam weiterentwickeln

Außerschulische Bildungsangebote in Sport, Politik, Kultur oder Jugendverbänden spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung junger Menschen zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten. Im Rahmen der EU-Jugendstrategie haben sich die EU und die Mitgliedstaaten vorgenommen, außerschulische Bildung in ganz Europa voranzubringen und weiterzuentwickeln.

Zur weiteren Stärkung von Jugendarbeit in Europa haben die EU-Jugendministerinnen und EU-Jugendminister während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 eine Europäische Jugendarbeitsagenda beschlossen. Sie bündelt die Aktivitäten im Bereich Jugendarbeit auf europäischer Ebene und bildet somit die Grundlage für das Arbeitsfeld in den nächsten Jahren.

Mit der Europäischen Jugendarbeitsagenda

  • soll die Zusammenarbeit zwischen der EU und dem Europarat im Bereich der Jugendarbeit gestärkt werden;
  • sollen mehr transnationale strategische Projekte für mehr Kooperation in der Jugendarbeit entwickelt werden;
  • sollen dauerhafte Strukturen und ausreichende Ressourcen für eine qualitativ hochwertige Jugendarbeit gesichert werden.

Die Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland 

Die Umsetzung der EU-Jugendstrategie erfolgt in gemeinsamer Verantwortung von Bund und Ländern.
Auf Bundesebene ist die Umsetzung der EU-Jugendstrategie Bestandteil der gemeinsamen Jugendstrategie der Bundesregierung. So werden mit der EU-Jugendstrategie europäische Perspektiven und Inhalte in die Weiterentwicklung von Jugendpolitik und ihre Praxis eingebracht. Gleichzeitig soll die Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten genutzt werden, um eigene Aktivitäten zur Integration und Stärkung junger Menschen und zur Förderung von Teilhabe und Engagement weiterzuentwickeln.