Mehr Qualität und weniger Gebühren
Das Gute-KiTa-Gesetz: Für gute Kitas bundesweit
Hintergrundinformation
Die Weiterentwicklung der Qualität in Kitas und in der Kindertagespflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und gemeinsames Ziel von Bund, Ländern und Kommunen. Das Gute-KiTa-Gesetz setzt genau hier an - für mehr Qualität und weniger Gebühren.
Ein großer gemeinsamer Schritt
Mit dem Gute-KiTa-Gesetz unterstützt der Bund die Länder bis 2022 mit insgesamt 5,5 Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung und zur Entlastung der Eltern bei den Gebühren. Das am 1. Januar 2019 in Kraft getretene Gesetz ist ein Instrumentenkasten für eine bessere Kinderbetreuung überall in Deutschland.
Verschiedene Wege für bessere Kinderbetreuung
Bund, Länder, Kommunen, Verbände und Wissenschaft haben gemeinsam erarbeitet, was für die Qualitätsentwicklung zentral ist: Dafür stehen die zehn Handlungsfelder des Gute-KiTa-Gesetzes.
Gute Kinderbetreuung wird vor Ort gestaltet. Darum haben die Länder die Handlungsfelder ausgewählt, in die sie investieren werden, und entschieden, welche konkreten Maßnahmen sie ergreifen. Dazu haben alle 16 Bundesländer mit dem Bund individuelle Verträge geschlossen.
So wird sichergestellt, dass der Entwicklungsbedarf jedes Landes berücksichtigt wird und die finanzielle Unterstützung dort ankommt, wo sie benötigt wird. Nachdem alle Verträge unterschrieben worden sind, fließen die Mittel ab 2020 als Umsatzsteuerpunkte an die Länder.
Mehr Gerechtigkeit
Jede Familie muss sich eine gute Kinderbetreuung leisten können. Darum werden mit dem Gute-KiTa-Gesetz seit dem 1. August 2019 neben Familien, die Sozialleistungen beziehen, auch Familien mit kleinem Einkommen von Kitabeiträgen befreit, wenn sie zum Beispiel Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten. 1,2 Millionen Kinder haben so einen Anspruch auf eine beitragsfreie Kitazeit. Dazu kommt: Bundesweit müssen Elternbeiträge für alle Familien gestaffelt werden. Die Länder können die Mittel aus dem Gute-KiTa-Gesetz außerdem für zusätzliche länderspezifische Maßnahmen nutzen, die Familien bei den Gebühren entlasten.
Gleiche Chancen
Alle Kinder sollen die gleichen Chancen haben, zu entdecken, was in ihnen steckt, und ihre Talente zu entfalten. Die frühe Förderung von Kindern in der Kinderbetreuung leistet einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit. Und sie soll zu gleichwertigen Lebensverhältnissen beitragen: in Ost und West, auf dem Land und in Städten, in wohlhabenden und ärmeren Regionen. Damit es jedes Kind packt!
"Bedarfsgerechtes Angebot": Kinderbetreuung sollte zum Alltag von Familien passen - auch dann, wenn Eltern beispielsweise in Schichtdiensten arbeiten. Im Handlungsfeld "Bedarfsgerechtes Angebot" kann die Betreuung besser auf die Bedürfnisse und Wünsche von Familien abgestimmt werden, zum Beispiel, indem Kitas erweiterte Öffnungszeiten anbieten
"Guter Betreuungsschlüssel": Mehr Zeit für jedes Kind bedeutet: mehr Zuhören, mehr Spielen, mehr Fördern. Dafür sorgen Maßnahmen im Handlungsfeld "Guter Betreuungsschlüssel". Denn der Betreuungsschlüssel ist die entscheidende Stellschraube, damit ausreichend Zeit für die Bedürfnisse von Kindern und Fachkräften bleibt
"Qualifizierte Fachkräfte": Kitas sind Arbeitsplätze mit Zukunft, für die kompetente und engagierte Fachkräfte gebraucht werden. Sie sind entscheidend für gute Qualität. Während der Berufswahl und Ausbildung sowie im Praxisalltag sollten (zukünftige) Fachkräfte eine professionelle Begleitung erhalten und Wertschätzung erfahren. Dazu dienen Maßnahmen aus dem Handlungsfeld "Qualifizierte Fachkräfte"
"Starke Kitaleitung": Eine starke Leitung ist die Schlüsselperson in der Kita. Sie organisiert die pädagogische Arbeit, begleitet das Team, ist Ansprechperson für Familien und Partner im Sozialraum - und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Qualitätsentwicklung. Für diese wichtigen Aufgaben brauchen Kitaleiterinnen und Kitaleiter eine gute Ausbildung, Möglichkeiten zur Weiterbildung und genügend Zeit im Arbeitsalltag. Dafür sorgen Maßnahmen im Handlungsfeld "Starke Kitaleitung"
"Kindgerechte Räume": Kinder sind kleine Forscherinnen und Forscher - auf ihren Entdeckungsreisen fängt die Bildung an. Mit Maßnahmen im Handlungsfeld "Kindgerechte Räume" können Räume und Außenflächen so gestaltet werden, dass sie Kreativität fördern, zum Bewegen einladen und Rückzugsorte bieten
"Gesundes Aufwachsen": Wenn Gesundes auf den Tisch kommt und viel Zeit und Platz zum Toben ist, lernen und erfahren Kinder, was ihnen gut tut. Mit dem Handlungsfeld "Gesundes Aufwachsen" wird ausgewogene Ernährung, Bewegungsförderung und Gesundheitsbildung in Kitas unterstützt
"Sprachliche Bildung": Fragen, Erklären, Erzählen - Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur Bildung, mit ihr beginnen auch Freundschaften. Kinder sollten im gesamten Kita-Alltag Sprache erleben und entdecken können. Das unterstützen Maßnahmen aus dem Handlungsfeld "Sprachliche Bildung"
"Starke Kindertagespflege": Die Kindertagespflege bietet gerade für die Kleinsten einen Ort der Geborgenheit und für ihre Eltern einen verlässlichen Rahmen im Alltag. Damit Tagesmütter und Tagesväter ihre Arbeit gut ausüben können, zielt das Handlungsfeld "Starke Kindertagespflege" auf eine professionelle Qualifizierung und bessere Arbeitsbedingungen für Tagesmütter und Tagesväter ab
"Netzwerk für mehr Qualität": Gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung sind Teamarbeit. Damit alle Akteure Hand in Hand und im Interesse der Kinder zusammenarbeiten, können im Handlungsfeld "Netzwerke für mehr Qualität" Maßnahmen gefördert werden, die Kooperationen stärken, die Steuerung des Betreuungsangebots effizienter machen und Qualität weiterentwickeln
"Vielfältige pädagogische Arbeit": Jedes Kind hat ein Recht darauf, in Kita und Kindertagespflege begleitet, gefördert und umsorgt zu werden. Das Handlungsfeld "Vielfältige pädagogische Arbeit" umfasst Maßnahmen, die passgenau auf die Bedürfnisse aller Kinder zugeschnitten sind. Zum Beispiel in den Bereichen Inklusion, Beteiligung und Schutz von Kindern
"Weniger Gebühren": Alle Kinder haben gleiche Chancen verdient. Hohe Gebühren dürfen kein Grund dafür sein, dass Kinder nicht in die Kita oder Kindertagespflege gehen. Denn dort werden sie gefördert und können entdecken, was in ihnen steckt - so wird der Grundstein für den weiteren Bildungsweg gelegt. Darum werden Familien mit dem Gute-KiTa-Gesetz bei den Gebühren entlastet