Gute Kinderbetreuung Bundesprogramme "Frühe Chancen"

Frühe Bildung - gleiche Chancen: Eine qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung eröffnet allen Kindern gleiche Bildungschancen. Deshalb fördert das Bundesfamilienministerium mit mehreren Bundesprogrammen den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung. Das Portal "Frühe Chancen" bündelt Informationen rund um das Thema frühkindliche Bildung - auch für Fachkräfte.

Bundesprogramm "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung"

In der Kita und der Kindertagespflege wird der erste Grundstein für späteren Bildungserfolg gelegt. Weil bisher nicht alle Familien gleichermaßen von Angeboten der Kindertagesbetreuung und der damit verbundenen frühen Bildung profitieren, hat das Bundesfamilienministerium im April 2017 das Bundesprogramm "Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung" gestartet.

Ziel des Programmes ist es, niedrigschwellige Angebote zu fördern, die den Zugang zur Kindertagesbetreuung vorbereiten und unterstützend begleiten. An 126 Standorten werden vielfältige Anregungen, Aktionen und Wege erprobt und umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise Informationsangebote für Eltern, Spielgruppen für Kinder und Kennenlernprojekte mit Kitas. Sie vermitteln erste Einblicke in das System der Kindertagesbetreuung und informieren die Familien zum Beispiel über die Möglichkeiten der frühen Bildung in Deutschland. Dafür erhalten die Standorte eine Förderung für eine Koordinierungs- und Netzwerkstelle, Fachkräfte für die Umsetzung der Angebote sowie zusätzliche Projektmittel. Die Förderung des Programms wird in den Jahren 2021 und 2022 fortgesetzt.

Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist"

Mit dem Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" fördert das Bundesfamilienministerium seit 2016 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung. Das Bundesprogramm richtet sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden. Das Programm verbindet drei inhaltliche Schwerpunkte:

  • alltagsintegrierte sprachliche Bildung,
  • inklusive Pädagogik
  • und die Zusammenarbeit mit Familien.

Für jede Sprach-Kita stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Die zusätzlichen Fachkräfte werden im Verbund von einer externen Fachberatung begleitet. Bundesweit ist etwa jede zehnte Kita eine Sprach-Kita. Davon profitieren fast 500.000 Kinder und ihre Familien.

Seit 2021 legt das Bundesprogramm "Sprach-Kitas" einen neuen Fokus auf den Einsatz digitaler Medien und die Integration medienpädagogischer Fragestellungen in die sprachliche Bildung. Digitale Medien gehören heute in vielen Familien zum Alltag und damit zum Sprachumfeld von Kindern aller Altersgruppen. Deshalb greift das Programm digitale Medien bei der sprachlichen Bildung auf. Der neue Schwerpunkt Digitalisierung des Bundesprogramms dient dazu, medienpädagogische Ansätze in der sprachlichen Bildung zu stärken sowie digitale Bildungs- und Austauschformate für die Fachkräftequalifizierung und die Programmabläufe besser nutzbar zu machen.

Von 2016 bis 2022 stellt der Bund insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro für die Programme "Kita-Einstieg" und "Sprach-Kitas" zur Verfügung.

Außerdem wird das Bundesprogramm im Rahmen des Aktionsprogramms "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" mit weiteren 100 Millionen Euro in den Jahren 2021 und 2022 aufgestockt, sodass 1000 zusätzliche Sprach-Kitas unterstützt werden können - vor allem Kitas, die von einem überdurchschnittlichen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden, zumeist in sozialen Brennpunkten.

Bundesprogramm "Integrationskurs mit Kind: Bausteine für die Zukunft"

Integrationskurse fördern die gesellschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit von Zugewanderten in Deutschland. Um Eltern mit Kindern im noch nicht schulpflichtigen Alter die Teilnahme an einem Integrationskurs zu erleichtern, startete im Januar 2022 das Bundesprogramm "Integrationskurs mit Kind: Bausteine für die Zukunft" des Bundesfamilienministeriums in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium.

Das Programm fördert von 2022 bis Ende 2023 das Angebot einer integrationskursbegleitenden Kinderbeaufsichtigung. Kursträger, die berechtigt sind, Integrationskurse durchzuführen, können die Förderung für ein Angebot zur Kindertagesbeaufsichtigung beantragen.

Während die Eltern einen Integrationskurs besuchen, werden die Kinder von qualifizierten oder noch zu qualifizierenden Personen der Kindertagespflege beaufsichtigt. Dadurch kommen die Familien bereits mit der institutionellen Kindertagesbetreuung in Kontakt und können Vertrauen aufbauen. Dies soll einen späteren Übergang in eine Kita oder Kindertagespflegestelle unterstützen und erleichtern. Zudem sollen durch das Bundesprogramm neue Fachkräfte für die Kindertagesbetreuung gewonnen werden.

Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden"

Erzieherinnen und Erzieher tragen dazu bei, allen Kindern in Deutschland Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Bildung, Betreuung und Erziehung zu ermöglichen. Denn gute Betreuung findet dort statt, wo es motivierte und gut qualifizierte pädagogische Fachkräfte in ausreichender Zahl gibt.

Das Bundesfamilienministerium fördert daher von 2019 bis 2022 mit dem Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher: Nachwuchs gewinnen, Profis binden" Länder und Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen dabei, pädagogische Fachkräfte zu gewinnen und bereits ausgebildete Fachkräfte im Beruf zu halten und ihre Kompetenzen zu stärken. Das Bundesprogramm umfasst dabei drei Bereiche, mit denen frühe Bildung gestärkt werden soll:

  • mehr Plätze in der vergüteten praxisintegrierten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher,
  • gute Praxis durch professionelle Anleitung der Fachschülerinnen und Fachschüler,
  • bessere berufliche und finanzielle Perspektiven mit dem Aufstiegsbonus für Profis.

Bundesprogramm "ProKindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt"

Kindertagespflege bietet Bildung, Erziehung und Betreuung in einem familienähnlichen Rahmen. Mit kleinen Gruppen und vielfältigen Angeboten deckt die Kindertagespflege unterschiedliche Betreuungsbedarfe von Familien ab. Mit dem Bundesprogramm "ProKindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt" fördert das Bundesfamilienministerium von 2019 bis 2022 die Weiterentwicklung der Kindertagespflege.

Das Bundesprogramm "ProKindertagespflege" setzt nach dem Motto "Qualifiziert Handeln und Betreuen" drei Schwerpunkte:

  • mehr Qualifizierung der Kindertagespflegepersonen,
  • bessere Arbeitsbedingungen, indem in verschiedenen Themenfeldern wie Inklusion, Vertretung, Fachkräftegewinnung und -bindung, Zusammenwirken mit den Familien Beispiele guter Praxis erarbeitet werden,
  • und gute Zusammenarbeit, beispielsweise durch die Finanzierung einer Koordinierungsstelle bei den jeweiligen Jugendämtern, die sich der Vernetzung und Beratung der Kindertagespflegepersonen widmet.

Insgesamt werden 47 Vorhaben in 14 Bundesländern mit jeweils bis zu 450.000 Euro gefördert. Die Fördersumme für das Programm beläuft sich auf 22,5 Millionen Euro.

Damit knüpft das Bundesprogramm "ProKindertagespflege" an das Bundesprogramm "Kindertagespflege" an, das von 2016 bis 2018 die Qualifizierung von Tagesmüttern und Tagesvätern nach dem kompetenzorientierten Qualifizierungshandbuch Kindertagespflege (QHB) sowie innovative Strategien zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Kindertagespflege förderte.