ProQuote Medien Studie untersucht Frauenanteil in Führungspositionen deutscher Medien

Dr. Franziska Giffey mit Sabine Stamer, Edith Heitkämper und Maren Weber
Dr. Franziska Giffey mit Sabine Stamer, Edith Heitkämper und Maren Weber vom Verein ProQuote Medien© Anke Beims, Deutschlandradio

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat am 22. November mit dem Verein ProQuote Medien über den Frauenanteil in Führungspositionen der deutschen Medienlandschaft diskutiert. Eine gleichzeitig vorgestellte neue Studie gibt einen Überblick über den Frauenanteil in deutschen Rundfunkanstalten.

Der erste Teil der Studie "Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?" zeigt, dass in den Führungspositionen der deutschen Medien noch keine echte Gleichstellung herrscht.

Dr. Franziska Giffey:

"Von echter Gleichstellung sind wir auch in den deutschen Medien noch weit entfernt - das zeigt die aktuelle Studie ganz deutlich. Wer ausgewogene und vielfältige Berichterstattung will, der muss dafür sorgen, dass journalistische Führungspositionen gleichberechtigt zwischen Frauen und Männern verteilt sind. Das ist auch im Interesse der Zeitungshäuser und Rundfunkanstalten. Denn unterschiedliche Blickwinkel bereichern die Medien und können damit auch mehr Menschen erreichen. Frauen, die gute journalistische Arbeit leisten, müssen deshalb die gleichen Chancen haben, um ganz nach oben zu kommen. Auch in den Medien brauchen wir bessere Voraussetzungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und von Pflege und Beruf. Dazu gehören mehr Teilzeitangebote, eine flexible Kinderbetreuung und nicht zuletzt eine gleichwertige Bezahlung."

Die Details des ersten Teils der Studie: Die Deutsche Welle erreicht einen gewichteten Frauenmachtanteil von 51,9 Prozent, der RBB 51,0 Prozent. Auch WDR (44,6 Prozent), NDR (40,1 Prozent) und ZDF (39,4 Prozent) befinden sich auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Teilhabe der Geschlechter in Spitzenpositionen. Die Führungsebenen kleinerer Anstalten wie Radio Bremen (32,2 Prozent), Saarländischer Rundfunk (25,6 Prozent) und Deutschlandradio (24,3 Prozent) sind hingegen noch weitgehend männlich geprägt. Ein PDF der Studie (3,8 MB) steht auf der Website von ProQuote Medien zur Verfügung. Der zweite Teil mit Fokus auf Print- und Onlinemedien erscheint 2019.

Caren Marks auf Vernetzungstreffen QCamp

Anlässlich der Studie werden sich am 23. November rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Branchentreffen QCamp in Berlin treffen. In parallel stattfindenden Workshops wird es dabei um Themen wie Frauen in Führungspositionen, Lohngerechtigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Sexismus im Job gehen. Mit dabei ist auch die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Caren Marks, um das Engagement von ProQuote Medien zu würdigen.

ProQuote Medien

ProQuote Medien ist ein Zusammenschluss deutscher Journalistinnen und Medienfrauen mit dem Ziel, 50 Prozent Frauen in den Führungspositionen deutscher Medien zu platzieren. Der gemeinnützige Verein zählt und vergleicht seit 2012 die Frauenanteile in journalistischen Führungspositionen ausgewählter deutscher Medien. Die Initiative wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und unterstützt.