Corona-Pandemie Mehrgenerationenhäuser passen sich der aktuellen Situation an

Grauhaarige Seniorin winkt in ihren Laptop
Mit zusätzlichen Mitteln können die Mehrgenerationenhäuser während der Schließzeit aufgrund des Coronavirus "Angebote auf körperliche Distanz" umsetzen © iStock/Bojan89

In der Corona-Krise stellen sich auch die 540 Mehrgenerationenhäuser (MGH) bundesweit um. Seit ihrer vorübergehenden Schließung sind sie mit "Angeboten auf körperliche Distanz" für ihre Nachbarschaften aktiv.

Angebote schnell anpassen

Um die wertvolle Arbeit der Häuser in der Corona-Krise noch besser zu unterstützen, hat das Bundesfamilienministerium ein zweiteiliges Maßnahmenpaket aufgelegt: Am 7. April 2020 wird zum einen der Bundeszuschuss für die Häuser des Bundesprogramms "Mehrgenerationenhaus" um bis zu 1000 Euro pro Haus erhöht. Zum anderen unterstützt ein Kooperationsprojekt die Häuser bei der erforderlichen schnellen Umstellung ihrer Angebote.

Mit der Aufstockung der Bundesmittel sollen die Häuser Kosten begleichen können, die durch die Umstellung auf "Angebote auf körperliche Distanz" entstehen. Von Anschaffungskosten für Smartphones oder Tablets für Engagierte, die beispielsweise regelmäßig einsame Menschen kontaktieren, über die Kompensation erhöhter Druck- oder Portokosten, um die Nachbarschaften per Plakat oder mit Briefen über die neuen Angebote zu informieren, Hilfe anzubieten oder Engagierte zu gewinnen - die Zuwendung kann flexibel je nach Bedarfen vor Ort eingesetzt werden.

Nachbarschaftshilfen ausbauen

Für eine fachliche Unterstützung bei der Umstellung der Angebote soll die Kooperation mit Partnern sorgen. Die Stiftung nebenan.de wird die Mehrgenerationenhäuser beim Auf- und Ausbau der digitalen und nicht-digitalen Nachbarschaftshilfen unterstützen. Für eine tägliche Gesprächs- und Beratungsstunde über Telefon, PC und Co. für ältere Menschen sorgen die "Digitalen Engel" von Deutschland sicher im Netz. Das Innovationsbüro des Bundesfamilienministeriums bietet "Erste-Hilfe"-Telefonkonferenzen für die Häuser, die sich mit der Digitalisierung ihrer Angebote vertraut machen möchten.

Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus"

Anfang 2017 hat das Bundesfamilienministerium das Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus" gestartet. Mehrgenerationenhäuser sind Begegnungsorte für täglich mehr als 62.000 Menschen. Durchschnittlich sorgen pro Haus 80 haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende dafür, dass das Miteinander der Generationen vor Ort aktiv gelebt wird. Die Mehrgenerationenhäuser bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein nachbarschaftliches Miteinander in der Kommune. Sie fördern den gesellschaftlichen Dialog zwischen Jung und Alt, ermöglichen Bürgerbeteiligung und stärken damit den Zusammenhalt der Menschen in ihren Kommunen. Weitere Informationen zum Programm gibt es hier.