Woche der Demenz Hilfe für Zugewanderte mit Demenz

Das Bild zeigt Post-Its mit dem Wort Demenz in verschiedenen Sprachen
Bundesweite Informations- und Beratungsangebote sollen Demenzerkrankten den Einstieg in die Versorgung erleichtern© Robert Bosch Stiftung

In Deutschland leben etwa 120.000 Demenzerkrankte mit Migrationshintergrund. Durch Sprachbarrieren und Mangel an Information finden diese Menschen nur schwer Zugang zu bedarfsgerechter Versorgung. Im April 2017 startete daher die von der Robert Bosch Stiftung geförderte bundesweite Initiative Demenz und Migration "DeMigranz".

Informations- und Beratungsangebote aufbauen

Durch die Initiative "DeMigranz" soll erreicht werden, dass in Deutschland lebende Betroffene und ihre Familien besser über das Thema Demenz informiert sind, Zugang zu Unterstützungsangeboten finden und diese auch nutzen. In einem mehrjährigen Prozess will "DeMigranz" Akteure aus Politik und Praxis zusammenbringen, damit sich dauerhafte Informations- und Beratungsangebote entwickeln und eine bundesweite Vernetzung stattfindet. Die Beteiligung von Migrantenorganisationen ist für den Erfolg der Initiative besonders wichtig. Gemeinsam sollen die Bedürfnisse von Betroffenen ermittelt werden.

Projekt startet in drei Bundesländern

In der ersten Projektphase sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein beteiligt. Zur Auftaktveranstaltung von "DeMigranz" am 6. März 2018 wurden gezielt Vertreter und Vertreterinnen aus allen Bundesländern und aus Migrationsverbänden nach Berlin eingeladen. Hier wurde über das Projekt informiert, erste Ergebnisse aus den drei beteiligten Bundesländern vorgestellt und eine Plattform für Austausch geschaffen. In der 2019 beginnenden zweiten Projektphase werden weitere Bundesländer dazukommen. Die Bundesländer Bayern und Hessen sind an einer Beteiligung interessiert.

Thementag in Frankfurt

Am 27. November 2018 findet in Frankfurt am Main der erste Thementag der Initiative "DeMigranz" statt. Der Titel der Veranstaltung lautet "Alle reden über… wir reden mit!". Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind auf der Internetseite des Demenz Support Stuttgart zu finden.

Die Initiative DeMigranz

Die Initiative wird durch die Robert Bosch Stiftung finanziert. Die Durchführung liegt bei der Demenz Support Stuttgart gGmbH in Kooperation mit dem Demenz-Servicezentrum für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte (AWO Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop).

Ein Fachlicher Beirat begleitet und unterstützt das Projekt. Dem Beirat gehören an:

  • Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland e.V.
  • Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.
  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
  • Hochschule Niederrhein
  • Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.

Woche der Demenz

Vom 18. bis 24. September 2018 findet bereits zum vierten Mal die Woche der Demenz statt. Die Aktionswoche ist Anlass für das Bundesseniorenministerium über Projekte und Initiativen für Menschen mit Demenz zu informieren. Das Bundesseniorenministerium setzt sich in verschiedenen Bereichen für die Verbesserung der Lebenssituation von Demenzerkrankten, ihren Angehörigen und Pflegenden ein - zum Beispiel mit der "Allianz für Menschen mit Demenz" auf Bundesebene oder mit vielen "Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz" direkt vor Ort bei den Betroffenen. Wer selbst aktiv werden möchte oder Hilfe sucht, findet mit der Projekt-Landkarte eine Lokale Allianz in seiner Nähe.