Ursula von der Leyen: "Familienfreundlichkeit ist zum Thema fürs Topmanagement avanciert"

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend weitet ab sofort die Fördermöglichkeiten für Kinderbetreuung von Unternehmen aus und verlängert die Antragsfrist für das Förderprogramm Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung um ein Jahr bis Ende 2010.

"Auch und gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise hat Familie Konjunktur", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. "Wenn Unternehmen jetzt Betreuungsplätze für die Kinder ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen, ist das eine kluge Investition in die eigene Zukunftsfähigkeit. Für den Weg aus der Krise braucht die Wirtschaft mehr denn je junge, gut ausgebildete Fachkräfte. Deshalb haben wir die Antragsfrist für das Förderprogramm Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung verlängert."

Damit schafft das Ministerium neue Anreize für mehr Kinderbetreuung am Arbeitsplatz und trägt der aktuellen Konjunkturlage Rechnung. Neben der Antragsfrist werden auch die Fördermodalitäten erweitert: Das Programm ermöglicht nun auch eine öffentliche Kofinanzierung durch Länder und Kommunen. Unternehmen und Trägern der Betreuungseinrichtung stehen damit ab sofort weitere Finanzierungsquellen zur Verfügung. Das 2008 gestartete Förderprogramm Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung fördert mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union bundesweit die Einrichtung neuer, betrieblich unterstützter Kinderbetreuungsplätze. Das Programm richtet sich an Unternehmen, die in Kindertageseinrichtungen neue, zusätzliche Gruppen für Mitarbeiterkinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr schaffen. Die Träger erhalten für die Betreuung von Mitarbeiterkindern maximal 50 Prozent der Betriebskosten bis zu einer Obergrenze von 6.000 Euro für jeden neuen Platz im Jahr. Der Zuschuss wird bis zu zwei Jahre lang gezahlt.

In Anwesenheit der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, und der Spitzen der beteiligten Konzerne, Einrichtungen und Kommunen gründet sich heute außerdem das deutschlandweit 575. Lokale Bündnis für Familie in Essen. Das neue Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen von Familien in der Stadt Essen nachhaltig zu verbessern und will hierfür konkrete Lösungen erarbeiten. Führende Essener Großunternehmen wie die Energiekonzerne RWE AG, der E.ON Ruhrgas AG oder der Baukonzern Hochtief AG setzen sich gemeinsam mit der Stadt Essen, der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft und der Kinderstiftung Essen dafür ein.

"Unternehmen, die in der Zukunft gute Mitarbeiter und damit Erfolg haben wollen, müssen auch für die Familien ihrer Arbeitnehmer von Anfang an mitdenken. Nur wer optimale Rahmenbedingungen für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet, kann qualifizierte Fachkräfte auf Dauer an sich binden", sagt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in ihrer Rede zum Gründungsakt des Lokalen Bündnisses in Essen. "Die Zeiten, in denen Familienbelange als Gedöns abgetan wurden, sind lange vorbei. Das Beispiel Essen beweist: Heute sind familienfreundliche Arbeitsbedingungen ein Thema für die erste Führungsriege. Vorausschauende Manager wissen, dass sich die Investitionen vielfach auszahlen - nicht nur für die Arbeitnehmer und ihre Familien, sondern auch für die Betriebe. Kein Wunder, dass sich deutschlandweit rund 5.000 Unternehmen in Lokalen Bündnissen für Familie engagieren."

Laut einer Allensbach-Umfrage im April 2009 sehen trotz Wirtschaftskrise 70 Prozent der Unternehmer keinen längerfristigen Einfluss auf ihr familienfreundliches Engagement. Das ist auch wichtig, wie die Studie weiter aufzeigt: 74 Prozent beobachten nachweisbare betriebswirtschaftliche Vorteile durch familienfreundliche Angebote. Das Engagement der Lokalen Bündnisse für Familie geht jedoch weit über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus. Unternehmen finden hier Kooperationspartner aus Politik und Verwaltung, mit denen sie ihre Vorhaben, zum Beispiel in der betrieblich unterstützten Kinderbetreuung oder im Bereich der Pflege von älteren Angehörigen, effizient umsetzen können. Schon rund 5.000 Betriebe, fast alle Industrie- und Handelskammern und zahlreiche Handwerkskammern engagieren sich in den deutschlandweit 575 Lokalen Bündnissen für Familie. Mehr als 51 Millionen Menschen leben in ihrem Einzugsbereich.

Auch das Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie", mit dem das Bundesfamilienministerium und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag Arbeitgeber bei der Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik unterstützen, zeigt große Erfolge: Mit über 2.300 Mitgliedern hat es sich zur zentralen Plattform familienfreundlicher Unternehmen entwickelt und verzeichnet auch in diesem Jahr stetigen Zuwachs. Dieses Programm wird ebenfalls aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Mehr Informationen finden Sie unter www.erfolgsfaktor-familie.de/kinderbetreuung.