Ministerin Schröder: "Freude am Augenblick schenken!"

Anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder: "Demenzkranke sind Gefangene ihrer eigenen Wirklichkeit. Umso mehr brauchen sie unsere Zuwendung, unsere Wärme und unsere Aufmerksamkeit. Der Kampf gegen die Isolation Demenzkranker ist gelebte Nächstenliebe und er muss täglich, stündlich und minütlich neu gewonnen werden. Demenz kostet jeden Angehörigen viel Kraft, Zeit und Geld. Jeder von uns kann Demenzkranken ein Stück Freude am Augenblick schenken, sei es im direkten Umgang oder durch die Entlastung von Angehörigen. Das wichtigste Motto gegen die Einsamkeit und die Ängste Demenzkranker heißt: Schau hin und frage, was Du tun kannst, damit für einen Demenzkranken aus einer einsamen Zeit eine Handvoll schöner Momente wird."

Heute leben bereits mehr als 1,2 Millionen Demenzkranke in Deutschland, bis 2050 könnte sich die Zahl auf 2,6 Millionen erhöhen, wenn kein Durchbruch bei Prävention oder Behandlung gelingt. Weltweit wird im Jahr 2050 mit 115 Millionen Demenzpatienten gerechnet.

Das Bundesfamilienministerium unterstützt die Arbeit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und fördert Angebote, die den Umgang mit der Krankheit und ihren Folgen verbessern. Mit dem Ziel pflegende Angehörige zu entlasten wurde die Familienpflegezeit erarbeitet, Aufklärung und Hilfestellung für Betroffene und Angehörige bietet das Internetportal des Bundesfamilienministeriums www.wegweiser-demenz.de. Zudem hat das Bundesfamilienministerium die Strukturen für Freiwilligenarbeit und Ehrenamt deutlich verbessert.

Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus, dass Betroffene und ihre Angehörige weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Seit Juli 2009 bauen die Mehrgenerationenhäuser daher verstärkt Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen auf. Das Projekt "Demenz in Mehrgenerationenhäusern" wird durch das Bundesfamilienministerium gefördert und von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft begleitet. An zwanzig Mehrgenerationenhäusern werden gegenwärtig zudem Spielezimmer eingerichtet, in denen Jung und Alt spielend den Geist trainieren, gemeinsam Spaß haben und lernen, einander zu verstehen. Die Initiative wird vom Verein "Mehr Zeit für Kinder e.V." getragen und erfolgt in Kooperation mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und dem Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen (ZNL).

Mehr Informationen unter www.wegweiser-demenz.de und www.bmfsfj.de.