Gründung der 300. „Partnerschaft für Demokratie“ in Köthen (Sachsen-Anhalt)

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat heute (Dienstag, 15.00 Uhr) die Gründungsfeier für die 300. „Partnerschaft für Demokratie“ in der Stadt Köthen (Sachsen-Anhalt) besucht und vor Ort Engagierte ausgezeichnet. Zuvor traf sie in Köthen Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Ministerin Giffey: „Im September 2018 mussten wir erleben, wie der schreckliche Tod eines Mannes von Rechtsextremen instrumentalisiert wurde, um Angst zu schüren und gegen Menschen mit Migrationshintergrund Stimmung zu machen. Die Zivilgesellschaft in Köthen hat darauf vorbildlich reagiert und gehandelt. Die demokratischen, weltoffenen Kräfte in Köthen haben gezeigt, dass sie die Stadt den Rechtsextremisten nicht überlassen. Trauer über den Tod eines Menschen, ja. Rechtsextreme Hetze, nein. Das ist das Signal, das von Köthen ausgeht. Dass dies funktionieren kann, hat Köthen bewiesen. Darum freue ich mich sehr, heute gerade hier in Köthen bei der Gründung der 300. „Partnerschaft für Demokratie“ dabei zu sein und die engagierten Bürgerinnen und Bürger zu würdigen.“

An den Feierlichkeiten in Köthen nahmen auch die Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne, der Oberbürgermeister der Stadt Köthen, Bernd Hausschild und der Präsident der Hochschule Anhalt, Prof. Dr. Jörg Bagdahn, teil.

Durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ werden derzeit in ganz Deutschland insgesamt 300 Städte, Gemeinden und Landkreise darin unterstützt, Handlungskonzepte zur Förderung von Demokratie und Vielfalt zu entwickeln. Somit können wohnortnahe, niedrigschwellige Angebote für die Menschen realisiert werden. Dies geschieht im Rahmen von lokalen „Partnerschaften für Demokratie". Mehr als 3.600 Einzelmaßnahmen konnten 2017 durch die Partnerschaften vor Ort umgesetzt werden.

Das Bundesprogramm fördert seit 2015 Projekte, die das zivilgesellschaftliche Engagement für unsere Demokratie und gegen jede Form des Extremismus unterstützen. Bundesweit werden mehr als 600 Projekte, davon 300 „Partnerschaften für Demokratie“, durch das Programm gefördert. 115,5 Millionen Euro stehen in diesem Jahr für die Projekte zur Verfügung.

 Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ startet ab 2020 in die zweite Förderperiode. Im vergangenen Jahr hat Bundesfamilienministerin Giffey entschieden, das Bundesprogramm über das Jahr 2019 hinaus zu entfristen – weil Demokratieförderung auch Planungssicherheit braucht.

Ministerin Giffey: „Menschen in ganz Deutschland engagieren sich jeden Tag gegen Extremismus und für eine vielfältige Demokratie. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, wir müssen jeden Tag neu dafür sorgen, dass sie gestärkt wird und erhalten bleibt. Gerade in Zeiten, in denen Populismus und Hetze um sich greifen, müssen wir den engagierten Menschen vor Ort den Rücken stärken. Wir kümmern uns um die Kümmerer.“

Die Aktivitäten des Bundes werden sich künftig noch stärker an den Problemen vor Ort orientieren. Dazu soll das Programm noch besser mit den Aktivitäten der Länder, der Kommunen und der Zivilgesellschaft verzahnt werden. Daher wurde zum Beginn des Jahres die Abteilung Demokratie und Engagement im Familienministerium etabliert.

„Mit dem Aufbau einer eigenen Abteilung für Demokratie und Engagement im Familienministerium wurden wichtige Strukturen für die Zukunft geschaffen“, so Ministerin Giffey. „Die Säulen unserer demokratischen Gesellschaft, Demokratieförderung, Gestaltung von Vielfalt und Extremismusprävention, sind keine Eintagsfliegen, sondern eine gesellschaftliche Daueraufgabe. Deshalb werden dies auch die drei Förderschwerpunkte von „Demokratie Leben!“ ab 2020 sein.“

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Internetseite des Bundesprogramms „Demokratie leben!": www.demokratie-leben.de.