Dr. Hermann Kues: "Wir müssen gesundheitsbezogene Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche besser vernetzen"

Die Bundesregierung hält an ihrem Ziel fest, Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland zu schaffen. Nur gute Rahmenbedingungen ermöglichen ein gerechtes und gesundes Aufwachsen - und zwar von Anfang an. So steht es auch im 13. Kinder- und Jugendbericht, den das Bundeskabinett heute zur Kenntnis genommen hat. Der Bericht mit dem Titel "Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen - Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe" verlangt vor allem eine bessere Vernetzung der vorhandenen Angebote und Strukturen.

"Entscheidend ist die richtige Gesundheitsvorbeugung von Anfang an", sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues. "Schon heute ist beinahe jeder fünfte Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren übergewichtig. Einige Jugendliche bewegen sich nur noch, wenn sie müssen. Das hat fatale Folgen: Manche von ihnen werden die Pfunde als Erwachsene nicht mehr los - mit allen gesundheitlichen Folgen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Gelenkbeschwerden oder Diabetes. Viele Familien wissen oft nicht, dass es Unterstützung gibt und wo es sie gibt. Deswegen müssen wir das Netz der Hilfen - von der Jugendhilfe über das Gesundheitswesen bis hin zur Erziehungs- und Schwangerenberatung - dichter knüpfen", so Kues.

Der 13. Kinder- und Jugendbericht unterstreicht: Es mangelt nicht an guten Konzepten zur Prävention und Gesundheitsförderung. Allerdings sind die Angebote nicht ausreichend koordiniert. Deswegen bleiben sie hinter ihren Möglichkeiten zurück. Dies zeigt sich vor allem für behinderte Kinder und Jugendliche, für die unterschiedliche Leistungssysteme verantwortlich sind. An den Schnittstellen zwischen den Systemen gibt es daher in der Praxis erheblich Zuordnungsprobleme. Auf verlässliche Brücken zwischen Hilfesystemen sind insbesondere die Kinder angewiesen, die unter schwierigen Lebensumständen aufwachsen. An der Schnittstelle von Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe aber auch der Schwangerenberatung sind Frühe Hilfen eine wichtige Unterstützung. Der Bericht bestärkt die Bundesregierung darin, den eingeschlagenen Weg einer verbindlichen Verzahnung dieser Angebote weiterzugehen.

"Mit den Frühen Hilfen setzen wir eine zentrale Forderung des Kinder- und Jugendberichts nach besserer Vernetzung der Angebote schon jetzt konsequent um", sagt Dr. Kues. "Mir ist wichtig, dass die Verantwortlichen miteinander kooperieren, damit Kinderschutz nicht dem Zufall überlassen bleibt. Da können und müssen wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen. Die Bundesregierung hat deshalb das Kinderschutzgesetz auf den Weg gebracht, um zum Beispiel zu verhindern, dass Familien, die auffällig geworden sind, durch einen Umzug einfach abtauchen können."