Bundesregierung und Wirtschaft setzen auf familienfreundliche Arbeitszeiten

Die Bundesregierung will gemeinsam mit Wirtschaft und Gewerkschaften familienfreundlichere Arbeitszeiten in Deutschland schaffen. "Eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels eine wichtige Voraussetzung für einen zukunftsfähigen Standort Deutschland", erklärte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel heute (Dienstag) anlässlich des Spitzengesprächs "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort - Initiative Familienbewusste Arbeitszeiten" in Berlin. "Die Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft aber auch die Familien stehen, sind am besten zu bestehen, wenn sie gemeinsam angegangen werden. Deshalb freue ich mich, dass Sie heute hierher gekommen sind, um die Charta zu unterzeichnen."

"Der Wunsch nach mehr Zeit für Familie steht bei berufstätigen Eltern ganz oben auf der Prioritätenliste", sagte Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. "Zugleich müssen sich die Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels als attraktive Arbeitgeber positionieren. Deshalb sind familienfreundliche Arbeitszeiten für alle ein Gewinn. Mit der Charta setzen wir erstmals auf höchster Ebene ein starkes Signal für die Förderung einer familienbewussten Arbeitszeitorganisation in Deutschland, von dem Unternehmen wie Beschäftigte profitieren werden."

Zum Auftakt der Veranstaltung unterzeichneten Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder, Arbeitgeberpräsident Prof. Dr. Dieter Hundt (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann (Präsident Deutscher Industrie- und Handelskammertag), Otto Kentzler (Präsident Zentralverband des Deutschen Handwerks) und Dietmar Hexel (Bundesvorstandsmitglied Deutscher Gewerkschaftsbund) die "Charta für familienbewusste Arbeitszeiten". Mit der Charta bekennen sich Politik und Wirtschaft zu einer modernen Zeitpolitik und verpflichten sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Engagement für familienbewusste Arbeitszeiten als Instrument für eine bessere Vereinbarkeit und zur Fachkräftesicherung. Alle Akteure in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden dazu aufgerufen, die Chancen familienbewusster Arbeitszeiten aktiver zu nutzen. Im Frühjahr 2013 soll eine Bilanz der Anstrengungen gezogen werden.

Bei dem Spitzengespräch diskutierte Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder mit 30 ausgewählten Wirtschafts- und Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern über eine flexible Arbeitszeitgestaltung, die die Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt. Vorstandsmitglieder namhafter Unternehmen (Deutsche Telekom, E.ON, Daimler, Microsoft, Fraport) sowie Arbeitgeber aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, Krankenhäusern, Kommunen und Hochschulen warben dabei für eine familienbewusste Arbeitszeitorganisation und riefen auch andere Unternehmen und Institutionen zu flexiblen Lösungen auf.

Das Spitzengespräch findet im Rahmen der Initiative "Familienbewusste Arbeitszeiten" statt, die das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) im Oktober 2010 ins Leben gerufen hat.

Die Initiative "Familienbewusste Arbeitszeiten" ist Teil des Unternehmensprogramms "Erfolgsfaktor Familie", das das BMFSFJ in Kooperation mit Wirtschaftsverbänden (BDA, DIHK, ZDH) und dem DGB durchführt. Ziel ist es, Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft zu machen. Schon rund 3.300 Arbeitgeber sind Mitglied im zugehörigen Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie".

Weitere Informationen finden Sie unter www.erfolgsfaktor-familie.de.