Bundesregierung und Bundesagentur für Arbeit intensivieren Unterstützung für Alleinerziehende

Alleinerziehende benötigen besondere Unterstützung, um Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren zu können. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie die Bundesagentur für Arbeit haben sich deswegen im Februar in der Kooperation "Perspektiven für Alleinerziehende" zusammengeschlossen. Im Rahmen dieser Kooperation veranstalten die drei Partner heute erstmals eine breit angelegte Tagung in Berlin, um zu beraten, wie die Beteiligung von Alleinerziehenden am Arbeitsmarkt verbessert werden kann.

"Die meisten Alleinerziehenden wollen arbeiten. Obwohl sie topmotiviert und enorm leistungsbereit sind, haben sie es aber oft schwer, den passenden Job zu finden", erklärt der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Gerd Hoofe, anlässlich der Konferenz. "Um ihren Alltag mit Kindern erfolgreich zu meistern, brauchen sie vor allem ein dichtes Netz aus Beratung und praktischer Hilfe vor Ort. Die Bundesregierung hat deswegen gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit ihre Unterstützung für Alleinerziehende ausgeweitet, damit der schwierige Schritt ins Erwerbsleben gelingt", so Hoofe.

Auf der Tagung tauschen 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Bund, Ländern und kommunalen Netzwerken aber auch der ARGEN, von Jobcentern bzw. aus den Options-Kommunen Erfahrungen aus. Weitere Akteure sind die Mehrgenerationenhäuser sowie die Lokalen Bündnisse für Familie. Schwerpunkte der Fachforen sind: Arbeitsmarktchancen, Qualifizierung, Kinderbetreuung sowie Netzwerkunterstützung zur Integration Alleinerziehender.

Das Bundesfamilienministerium hat bereits die Initiative "Vereinbarkeit für Alleinerziehende" gestartet, ein einjähriges Modellprojekt mit zwölf Pilotstandorten in ganz Deutschland. Dort soll in Zusammenarbeit von Arbeitsagenturen und Arbeitsgemeinschaften mit Unternehmen, Verbänden, Kammern, Bildungs- und Jugendhilfeträgern, Lokalen Bündnissen für Familie und Mehrgenerationenhäusern eine Infrastruktur entstehen, die Alleinerziehende beim Start ins Arbeitsleben unterstützt. Die zwölf Standorte werden für ein Jahr mit jeweils bis zu 40.000 Euro gefördert. In Deutschland gibt es rund 1,6 Millionen Alleinerziehende mit 2,2 Millionen Kindern (jede fünfte Familie). 41 Prozent aller Alleinerziehenden (oder 650.000), von denen 90 Prozent Frauen sind, erhalten Hartz IV (zum Vergleich: Bei Müttern in Paarhaushalten sind es sechs Prozent). 800.000 Kinder von Alleinerziehenden sind armutsgefährdet. Einer der Gründe dafür ist die fehlende oder nur eingeschränkt mögliche Erwerbstätigkeit der Alleinerziehenden.