Bundesfamilienministerin Schröder: "Soziale Innovationen sind der Tropfen Öl im Getriebe"

Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Dr. Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe, stellen heute (Dienstag) in Berlin ein neues Förderinstrument für Sozialunternehmen vor. Sozialunternehmen tragen mit innovativen Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Probleme bei. Durch die neue Förderung erhalten sie das nötige Kapital, um wirksame Ansätze in die Breite zu tragen.

"Den Berufszweig der Krankenpflege oder Frau Montessoris Kindergärten gäbe es heute nicht, wenn sich nicht Unterstützer gefunden hätten, die sich weder von Zweiflern noch Kritikern aufhalten ließen. Sozialunternehmer brauchen unsere Unterstützung, denn sie leisten einen entscheidenden Beitrag zum Ideenreichtum und damit zur Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Soziale Innovationen sind der entscheidende Tropfen Öl im Getriebe unseres Fortschritts. Mit unserem neuen Förderinstrument stellen wir das Kapital zur Verfügung, das Sozialunternehmen brauchen, damit ihre Ideen wachsen und viele Menschen erreichen", so Ministerin Dr. Kristina Schröder.

KfW-Vorstandsmitglied Dr. Axel Nawrath: "Bildung und Integration, Umweltschutz und Armutsbekämpfung, Umgang mit dem demographischen Wandel - das sind nur einige Schlagworte für die sozialen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft gegenwärtig und künftig steht. Der Staat kann diese nicht allein bewältigen, wir brauchen auch unternehmerische Lösungen. Schon heute gibt es hier viel versprechende Ansätze und Konzepte. Diese wird die KfW mit ihrem Finanzierungsangebot gezielt fördern."

Bisher fehlt es noch an frei verwendbaren Finanzierungen für Sozialunternehmen, die eine marktorientierte Unternehmensentwicklung ermöglichen. Insbesondere besteht eine Lücke bei Wachstumsfinanzierungen für die Zeit nach der Gründung. Das neue Finanzierungsinstrument, das die KfW im Auftrag des Bundesfamilienministeriums entwickelt hat, schließt diese Lücke.

Das KfW Programm zur Finanzierung von Sozialunternehmen startet am 1. Januar 2012. Es richtet sich an Unternehmen, die mit einem innovativen Geschäftsmodell ein gesellschaftliches Problem lösen wollen und dabei explizit auch das Gemeinwohl im Blick haben, die die ersten Schritte als Unternehmen bereits erfolgreich bewältigt haben und nun expandieren möchten. Die KfW stellt hierfür das erforderliche Eigenkapital zur Verfügung. Sie arbeitet dazu mit weiteren Finanzierungspartnern wie Fonds, Business Angels oder Stiftungen zusammen. Deren Engagement kann die KfW künftig in gleicher Höhe und zu gleichen Konditionen im Einzelfall bis zu einem Betrag von 200.000 EUR ergänzen.

Das Programm erweitert somit den Finanzierungsspielraum von Sozialunternehmen in doppelter Hinsicht: erstens wird den Unternehmen direkt mehr Eigenkapital für die Finanzierung von Investitionen zur Verfügung gestellt. Zweitens ist eine solide Eigenkapitalausstattung auch bei Sozialunternehmen Grundvoraussetzung dafür, dass beispielsweise Geschäftsbanken mit eigenen Krediten die Wachstumsfinanzierung begleiten.

Die größte Förderorganisation für Sozialunternehmer, Ashoka, bewertet die Initiative positiv: "Dieses Instrument ist auch international ein Vorbild. Damit werden soziale Investoren motiviert, Sozialunternehmen so zu finanzieren, wie es für ihr eigenständiges Wachstum am sinnvollsten ist", so der Hauptgeschäftsführer von Ashoka, Felix Oldenburg.

Die Förderung von Sozialunternehmen und sozialen Innovationen ist ein Schwerpunkt der Nationalen Engagementstrategie der Bundesregierung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bmfsfj.de.