Jugendbeteiligung Y20-Jugendgipfel stellt Ergebnisse vor

Einen Monat vor dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrienationen und Schwellenländer in Hamburg haben 68 Teilnehmende im Alter von 18 bis 30 Jahrten aus den G20-Staaten und Gastländern im Kanzleramt ihre Ideen und Forderungen vorgestellt. Am 7. Juni diskutierten die Jugendlichen mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley, wie die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu meistern und zu gestalten sind.

Seit dem 2. Juni hatten die Teilnehmenden beim internationalen Youth 20 Dialgoue (Y20-Jugendgipfel) in Berlin unter dem G20-Motto "Shaping an interconnected world" (Eine vernetzte Welt gestalten) wirksame Maßnahmen zu den G20-Schwerpunktthemen: "Building resilience" (Stabilität sicherstellen), "Improving Sustainability" (Zukunftsfähigkeit verbessern) und "Assuming responsibility" (Verantwortung übernehmen) beraten.

Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley betonte:

"Junge Menschen haben das Recht, für Ihre Interessen einzutreten, denn sie sind Expertinnen und Experten in eigener Sache. Sie wollen mitentscheiden, wenn es um ihre Zukunft geht, und sie haben Rechte: Es darf keine Zukunftsentscheidungen ohne Jugendbeteiligung geben. Ich setze mich dafür ein, dass die Stimme der Jugend beim G20-Gipfel gehört wird."

Zum Abschluss des Youth 20 Dialogue überreichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die von ihnen erarbeitete Deklaration zu den G20-Themen mit ihren Wünschen und Forderungen:

  • Mehr globale partnerschaftliche Zusammenarbeit und mehr Transparenz in Weltwirtschaft und Welthandel: Die Y20 setzen sich für nachhaltiges Wachstum sowie für die Ökonomie des Teilens ein. Sie plädieren für die Einhaltung verbindlicher Standards und fordern Sanktionen bei Verstößen.
  • Mehr Jugendbildung und digitale Teilhabe zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit: Die jungen Menschen fordern die Länder der G20 dazu auf, verlässliche und stabil funktionierende Internet-Infrastruktur bereitzustellen, digitale Bildung auszubauen und für grenzübergreifende Cyber-Sicherheit zu sorgen.
  • Die Y20 unterstreichen die Bedeutung des internationalen Klimaschutzabkommens von Paris: Sie fordern mehr Aufklärung über die Folgen des Klimawandels. Außerdem betonen sie die Bedeutung des neuen Gesellschaftsvertrags Agenda 2030, den sie mitbestimmen wollen.
  • Die Y20 fordern mehr Gleichberechtigung: Besonders wichtig sei der Zugang zu Bildung für alle und die Einführung von Frauenquoten sowie Maßnahmen für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • Beim Thema Migration verlangen sie eine bessere Bekämpfung von Fluchtursachen und mehr Maßnahmen zur Stärkung von Menschenrechten für Flüchtlinge. So soll zum Beispiel anerkannten Flüchtlingen der Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt erleichtert werden.
  • Bekämpfung von Korruption und Politikverdrossenheit: Die Y20 schlagen den Aufbau einer digitalen Plattform vor, auf der Bürger direkt mit Regierenden in Kontakt treten und sich informieren können. Sie soll für Transparenz sorgen und dazu beitragen, verlorenes Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen.

Dazu erklärte Bundesjugendministerin Dr. Katarina Barley:

"Die jungen Menschen stellen berechtigte Forderungen. Ob es um Gleichberechtigung und Teilhabe geht oder um den vollen Zugang zu Bildung für Frauen und Mädchen auch im technischen und digitalen Bereich. Beim Thema Digitalisierung unterstütze ich außerdem die Forderung, international gültige Normen und Standards zu entwickeln. Wir müssen die Privatsphäre und persönliche Daten gerade auch von Kindern und Jugendlichen schützen. Auch die Forderung der Y20, junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen besser zu unterstützen, teile ich. Dazu gehört auch die Situation von jungen Flüchtlingen weltweit zu verbessern."

Der Youth 20 Dialogue ist Teil des Dialogs mit der Zivilgesellschaft anlässlich des G20-Treffens in Deutschland. Gastgeber des Youth 20 Dialogue ist das Bundesjugendministerium, das bei der Realisierung des Gipfels von IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. unterstützt wird.

Das vollständige Positionspapier ist auf der Webseite zum Y20 zu finden.