Ursula von der Leyen beim Girls' Day 2009

Bundesministerin Ursula von der Leyen beim Girls' Day 2009 (Foto: ARD-Hauptstadtstudio / Reiner Freese)
Bundesministerin Ursula von der Leyen beim Girls' Day 2009 (Foto: ARD-Hauptstadtstudio / Reiner Freese)

Am neunten bundesweiten Girls' Day - Mädchen Zukunftstag trafen Mädchen und Jungen bei einer Konferenz im ARD Hauptstadtstudio Berlin auf die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.

Insgesamt finden am Girls' Day 2009 über 9000 Veranstaltungen statt und nehmen mehr als 126.000 Schülerinnen teil. Sie erproben sich in technischen und handwerklichen Berufen oder lernen weibliche Vorbilder in Führungspositionen in Wirtschaft und Politik kennen.

"Trotz guter Schulabschlüsse wählen Mädchen selten Berufe in Naturwissenschaft, Technik und IT. Deshalb gibt es den Girls' Day, um ihnen zu zeigen, dass sie sich mehr zutrauen können," sagte Ursula von der Leyen. "Das gleiche machen wir aber auch für junge Männer mit dem Projekt 'Neue Wege für Jungs'. Jungen sind kaum in sozialen und Pflegeberufen zu finden. In Kitas etwa gibt es nur fünf Prozent Erzieher. Es fehlen männliche Vorbilder. Mit dem Girls' Day und 'Neue Wege für Jungs' wollen wir Jugendliche dazu motivieren, dort ihre berufliche Zukunft zu suchen, wo sie ihre Stärken und Talente am besten einbringen können," so die Ministerin.

Girls' Day - ein Erfolgsmodell

Der Girls' Day ist Deutschlands größte Initiative zur Berufsorientierung für Mädchen. Sie trägt dazu bei, dass technisch-naturwissenschaftliche Studiengänge bei jungen Frauen immer beliebter werden. Mit dem Aktionstag haben seit 2001 bereits mehr als 900.000 Mädchen Berufe entdeckt, in denen Frauen bisher noch unterrepräsentiert sind. Für die Unternehmen in Deutschland ist der Girls' Day ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu einem geschlechtersensiblen Personalmarketing. In gut 10 Prozent der Unternehmen hat bereits eine der bisherigen Girls' Day-Teilnehmerinnen ihre Ausbildung in einem technischen Beruf begonnen.

"Neue Wege für Jungs": Gleichstellung ist auch Männersache

Zu diesem notwendigen Wandel in der Berufsauswahl trägt auch das Projekt "Neue Wege für Jungs" bei. Mehr als die Hälfte der Jungen entscheiden sich nach der Schule für eine von 20 meist handwerklich-technischen Ausbildungen. In der frauendominierten Dienstleistungs- oder Pflegebranche wird im Gegenzug das Fehlen von männlichem Fachpersonal beklagt. Um Jungen der Klassen 5 bis 10 ganz gezielt neue Berufsperspektiven aufzuzeigen, bietet "Neue Wege für Jungs" einen neuen Service an: Eine bundesweite Datenbank für Schülerpraktika in Sozial- und Gesundheitseinrichtungen soll Schüler ermutigen, in soziale und erzieherische Berufe hineinzuschnuppern.

Der Girls' Day - Mädchen-Zukunftstag und Neue Wege für Jungs werden unter anderem gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).