Unternehmens-Selbsttest Logib-D zum Aufdecken von Entgeltunterschieden geht in die zweite Pilotphase

Auf Einladung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend trafen sich am 11. September Vertreterinnen und Vertreter von zwölf Unternehmen in Bonn, um mit der verbesserten Fassung des vom Familienministerium entwickelten Unternehmens-Lohnchecks Logib-D die zweite Phase der Pilotierung fortzusetzen.

Mit dem Computerprogramm Logib-D können Unternehmen Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern identifizieren und die Ursachen dafür aufdecken. Logib-D liegt jetzt in der erweiterten Version vor, bei der neben Alter, Erwerbsjahren und Ausbildung auch die arbeitsplatzbezogenen Merkmale berufliche Stellung und Anforderungsniveau als Einflussgrößen berücksichtigt werden.

Die Tagung gibt den an der zweiten Pilotphase teilnehmenden 12 Pilot-Unternehmen, die Logib-D zusammen mit dem Familienministerium testen, die Möglichkeit, ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen, fachliche, technische Fragen zu stellen und Interpretationshilfen zu erhalten.

"Dass viele Frauen trotz gleicher Qualifikation weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist inakzeptabel. Das vom Bundesfamilienministerium bereits im März initiierte und finanzierte Programm Logib-D ist ein wirksames Instrument zur Bekämpfung von Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen. In der Schweiz läuft das Programm, bei dem Unternehmen auf freiwilliger Basis ihre Strukturen auf versteckte Diskriminierung durchleuchten, seit 2006 mit großem Erfolg. Ich freue mich sehr, dass nach bisher ablehnenden Signalen aus seinem Haus nun auch Bundesarbeitsminister Olaf Scholz das große Potenzial der Initiative erkannt hat. Logib-D hilft den Unternehmen, strukturelle Schwachstellen etwa bei der Bewertung von Arbeitsplätzen oder bei Beförderungsverfahren aufzudecken. Damit die teilnehmenden Unternehmen mit den Ergebnissen professionell umgehen und die Lohnschere für ihre Mitarbeiterinnen aktiv und effektiv schließen können, steht ab diesem Herbst ein vom Bundesfamilienministerium geschaffenes Beratungszentrum zur Verfügung. Die Betriebe, die freiwillig teilnehmen, wissen genau, dass sie angesichts des nahenden Facharbeitermangels dringend auf gut ausgebildete Mitarbeiterinnen angewiesen sind. Für sie ist Logib-D ein echtes Plus im Wettbewerb um die begehrten Kräfte. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Zwang hier nur Umgehungsstrategien hervorbringt. Die ehrliche Motivation der 200 Unternehmen, die sich bundesweit an der ersten Welle beteiligen sollen, ist die beste Garantie dafür, dass der Selbstverpflichtung auch Taten folgen", so Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum Start der zweiten Pilotphase.