Digitales Deutsches Frauenarchiv Talkrunde zu 30 Jahre Deutsche Einheit und Frauenbewegungen in Ost und West

Vor 30 Jahren - am 3. Oktober 1990 - wurden die beiden deutschen Staaten vereint, fünf neue Bundesländer entstanden. Für die Menschen dort war das ein tiefgreifender Umbruch - insbesondere für die Frauen. Wie erlebten sie den Systemwechsel und welche Rolle spielt es heute noch, ostdeutsch zu sein? Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) blickt mit einer Talkrunde auf 30 Jahre Deutsche Einheit und 30 Jahre Frauenbewegung in Ost und West zurück. Das Gespräch wurde am 22. September aufgezeichnet und ist nun online abrufbar.

In dem DDF-Talk befragt Journalistin und Moderatorin Esra Karakaya Akteurinnen aus der Frauenbewegung und der Politik. Ihre Gesprächspartnerinnen sind:

  • Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey,
  • die interkulturelle Beraterin Mai-Phuong Kollath,
  • die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche
  • und die Historikerin Jessica Bock.

Wo stehen die Frauen heute?

Die zentrale Frage der Runde lautet: Was gibt es beim Blick auf 30 Jahre deutsche Einheit aus frauen- und gleichstellungspolitischer sowie feministischer Sicht zu feiern? Wo stehen Frauen aus Ost und West heute? Was haben sie voneinander gelernt? Die Teilnehmerinnen geben persönliche wie politische Einblicke in ihr Leben und schlagen den Bogen von damals zu den aktuellen Debatten heute. Auch im Jahr 2020 muss für Demokratie und Vielfalt gestritten werden.

Dr. Franziska Giffey:

"Es muss unser großes Bemühen aller Demokraten und Demokratinnen sein, dafür zur sorgen, dass das, was erkämpft wurde und selbstverständlich ist, erhalten bleibt. Dafür braucht es auch eine starke Frauenbewegung."

Kampagne "30 Jahre geteilter Feminismus"

Seit Februar 2020 begleitet das Digitale Deutsche Frauenarchiv das Jubiläum 30 Jahre Deutsche Einheit mit der Kampagne "30 Jahre geteilter Feminismus". Entstanden ist ein umfangreiches, vielfältiges Online-Dossier. Neben Ost-West-Zeitzeuginnen-Gesprächen finden sich darin auch zeitgenössische Beiträge wie Reportagen und Kolumnen. Ziel ist es, den Bogen von der Vergangenheit zu aktuellen feministischen Debatten zu schlagen. Ein Höhepunkt der Kampagne ist der Talk zur Deutschen Einheit.

Das Digitale Deutsche Frauenarchiv

Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) bündelt das Wissen der deutschsprachigen Frauenbewegungen. Es ist verlässliche Quelle für Bildungs-, Forschungs- und Medienarbeit.

Seit Januar 2020 wird das Digitale Deutsche Frauenarchiv als Institution langfristig ausgebaut und mit 1,85 Millionen Euro vom Bundesfrauenministerium gefördert. Träger ist der i.d.a. - Dachverband deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg und Italien. Über den DDF-Projektfonds erhalten i.d.a.-Einrichtungen eine Förderung, um analoge Bestände zu digitalisieren, die im Digitalen Deutschen Frauenarchiv präsentiert werden. Die Berliner DDF-Geschäftsstelle verantwortet die Umsetzung technisch wie wissenschaftlich. Im September 2018 ging das Digitale Deutsche Frauenarchiv online und ermöglicht Einblicke in die Bestände der i.d.a.-Einrichtungen.