Studie zu "Perspektive Wiedereinstieg" untersucht Erfolg des Modellprogramms

Dem Programm "Perspektive Wiedereinstieg" gelingt es, Menschen anzusprechen, die sich in einer Familienphase befinden und über einen beruflichen Wiedereinstieg nachdenken. Dies ist ein Ergebnis der nun vorliegenden Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB), die den Erfolg des Programms des Bundesfamilienministeriums analysiert hat.

"Perspektive Wiedereinstieg" aktiviert "Stille Reserve"

Die Vergleichsstudie zur ersten Programmphase (März 2009 bis Februar 2012) zeigt, dass Beratungs- und Unterstützungsangebote des Programms genau jene Gruppe ansprechen, die bei der Konzeption der Unterstützungsmaßnahme im Blick lag: die sogenannte "Stille Reserve". Damit sind Menschen gemeint, die weder arbeitslos noch arbeitssuchend gemeldet sind, dem Arbeitsmarkt aber theoretisch zur Verfügung stehen. Viele von ihnen sind Frauen und Männer, die Familienaufgaben übernehmen und über einen beruflichen Wiedereinstieg nachdenken.

Motivation und Erfolg beim Wiedereinstieg

Durch die Teilnahme am Programm steigt die Motivation, eine Anstellung zu finden, wie die Studie anhand der Befragungen von Teilnehmerinnen und Nichtteilnehmerinnen feststellt. Die Teilnehmerinnen profitieren demnach von Informationsveranstaltungen, Workshops, persönlichen Coachings sowie dem Austausch mit anderen Interessierten und können ihre Motivation, beruflich wieder einzusteigen, im Laufe des Programms deutlich erhöhen.

Die Erfolge bei der Suche nach einer Anstellung waren bei Teilnehmerinnen und Nichtteilnehmerinnen (Vergleichsgruppe aus Kundinnen der Bundesagentur für Arbeit) annähernd identisch. Zu jedem der fünf Befragungszeitpunkte hatten 50 bis 70 Prozent der Befragten eine Beschäftigung gefunden (40 Prozent in Teilzeit, 10 Prozent in Vollbeschäftigung und 10 Prozent in Selbständigkeit). Die Unterstützung bei der Stellensuche und Qualifizierungsmaßnahmen wirkten sich dem IAB-Bericht zu Folge besonders positiv auf die Chancen der Teilnehmerinnen aus, eine Stelle zu finden.

"Perspektive Wiedereinstieg" erhält "gute Noten"

Mehr als drei Viertel der Befragten gaben an, mit der Förderung im Rahmen des Programms sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden zu sein. Viele der "Perspektive Wiedereinstieg"-Teilnehmerinnen hätten einen beruflichen Wiedereinstieg ohne das Programm wahrscheinlich noch längere Zeit nicht in Angriff genommen, hebt der Bericht hervor.

Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums

Mit dem Aktionsprogramm "Perspektive Wiedereinstieg" unterstützt das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Frauen und Männer bei einem perspektivreichen Wiedereinstieg in das Berufsleben. An mehreren bundesweiten Modellstandorten erhalten Frauen und Männer, die nach mehr als dreijähriger Familienphase oder einer halbjährigen Auszeit für Pflegeaufgaben in den Beruf zurückkehren möchten, individuelle Beratung und Unterstützung. Das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Programm befindet sich bereits in der zweiten Phase.