Studie belegt Wirksamkeit der Hilfen für Schwangere in Notlagen

Eine Schwangere und eine Mann, der seine Hand auf ihren Bauch gelegt hat
Schwangere in Notlagen unterstützen© iStock

Seit 30 Jahren unterstützt die Bundesstiftung Mutter und Kind Schwangere in finanziellen Notlagen. Die Wirksamkeit dieser Hilfen wurde nun auch von einer Evaluationsstudie belegt, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstanden ist. Für viele Frauen ist die Antragstellung zudem ein "Türöffner" in die Schwangerschaftsberatung und das vielfältige System früher Hilfen.

Stiftungshilfen sind "Türöffner" für weitere Unterstützungsangebote

Die Untersuchungsergebnisse bestätigen, dass die Stiftungshilfen für schwangere Frauen in Notlagen oft der ganz entscheidende Baustein sind, um die Schwangerschaft auszutragen. Da die Antragsstellung in einer Schwangerschaftsberatungsstelle stattfindet, können in der vertrauensvollen Beratung zusätzliche Problemlagen erkannt und weitere Hilfsangebote vermittelt werden. Viele erfahren hier häufig zum ersten Mal von den verschiedenen familienpolitischen Unterstützungsangeboten.

Im Rahmen der Evaluation wurde auch deutlich, dass die Problemlagen der Schwangeren häufig sehr komplex sind. In den meisten Fällen geht es um die schlechte finanzielle Situation aufgrund von prekären Erwerbssituationen oder Arbeitslosigkeit. Hinzu kommt, dass die allgemeinen finanziellen Belastungen - vor allem die Kosten für Wohnen und Mobilität - in den letzten Jahren stark gestiegen sind.

Studie "Bundesstiftung Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens"

Die auf zwei Jahre angelegte Evaluation wurde gemeinsam vom ISG – Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH und dem Büro für Evaluation und wissenschaftlichen Service erstellt.

Neben der Analyse vorhandener Statistiken, Richtlinien und Informationen sowie der Auswertung der jährlichen Sozialdatenstatistiken der Bundesstiftung Mutter und Kind wurden Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuweisungsempfänger veranstaltet, die in den Ländern die Mittelvergabe organisieren, sowie über 1.000 Schwangerschaftsberatungsstellen schriftlich befragt. Außerdem erfolgte eine vertiefende Analyse in 20 Modellregionen mit mehr als 800 Antragstellerinnen.

Die Evaluationsstudie steht allen Interessierten als Online-Broschüre kostenlos zur Verfügung.

Bundesstiftung Mutter und Kind

Für schwangere Frauen in besonderen Notlagen stellt die Bundesregierung über die Bundesstiftung Mutter und Kind jährlich über 92 Millionen Euro zur Verfügung, um unbürokratisch und einzelfallbezogen finanzielle Unterstützung zu leisten. Jedes Jahr werden rund 20 Prozent der Schwangeren durch Stiftungsmittel unterstützt, um diese weichenstellende Phase in ihrem Leben zu bewältigen.