Konferenz "Frühe Bildung" Qualität in der Kindertagesbetreuung weiterentwickeln

Manuela Schwesig und Brandenburgs Bildungsminister Günter Baaske unterschreiben die Erklärung
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Brandenburgs Bildungsminister Günter Baaske unterschreiben die Erklärung von Bund und Ländern© Mike Auerbach

In einer Erklärung bekräftigen Bund und Länder ihr Ziel, die Qualität in der Kindertagesbetreuung durch gemeinsame Qualitätsentwicklungsziele und eine solide Finanzierungsgrundlage dauerhaft zu sichern. Grundlage dafür soll der heute vorgestellte erste Zwischenbericht von Bund und Ländern sein.

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, betonte:

"Mütter und Väter in Deutschland wünschen sich für ihre Kinder gleiche Bildungs- und Entwicklungschancen und eine gute Betreuung in der Kita. Ich freue mich, dass sich heute Bund, Länder und Kommunen erstmals darauf verständigt haben, gemeinsam eine Qualitätsoffensive in der Kindertagesbetreuung zu starten. Bis zum Frühjahr sollen die Eckpunkte für ein Qualitätsentwicklungsgesetz erarbeitet werden, das den länderspezifischen Bedürfnissen gerecht wird. Das heißt auch, dass wir künftig wesentlich mehr Mittel investieren müssen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Kosten fairer auf Bund, Länder und Kommunen verteilt werden. Ein großer Erfolg ist es bereits, dass der Bund in 2017 bis 2020 noch mal rund 1,7 Milliarden Euro zusätzlich für die Kindertagesbetreuung geben wird. Klar ist aber auch, dass wir damit noch lange nicht am Ziel angelangt sind."

Auch Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg zeigte sich mit dem gemeinsamen Bericht zufrieden:

"Sowohl der familienpolitische als auch der bildungspolitische Auftrag stellen hohe Ansprüche an stabile Strukturen und die pädagogische Qualität. Deshalb sind Qualitätsstandards für die Kindertagesbetreuung unverzichtbar. Länder und Kommunen sind hierbei schon seit langem auf dem Weg. Von Länderseite begrüßen wir es ausdrücklich, wenn der Bund eine zielgerichtete und differenzierte finanzielle Unterstützung der Qualitätsentwicklung zusagt."

Erster Zwischenbericht der Arbeitsgruppe "Frühe Bildung"

Ihren ersten Zwischenbericht hat die Arbeitsgruppe "Frühe Bildung" von Bund und Ländern mit Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände vorgelegt. Der Bericht beschreibt erstmalig gemeinsame Ziel- und Entwicklungsperspektiven von Bund und Ländern, nimmt Kostenabschätzungen vor und zeigt mögliche Finanzierungswege auf. Mit der gemeinsamen Erklärung erhält die Arbeitsgruppe nun das Mandat von Bund und Ländern, bis zur Jugend- und Familienminister- konferenz 2017 einen Vorschlag zur weiteren Ausgestaltung des Qualitätsentwicklungsprozesses und zur finanziellen Sicherung zu erarbeiten.

Manuela Schwesig mit den zuständigen Ministerinnen und Ministern auf der Bund-Länder-Konferenz am 14. November
Manuela Schwesig mit den zuständigen Ministerinnen und Ministern auf der Bund-Länder-Konferenz am 14. November© Mike Auerbach

Mit dem Communiqué "Frühe Bildung weiterentwickeln und finanziell sichern" wurde 2014 der Startschuss für einen gemeinsamen Qualitätsentwicklungsprozess von Bund und Ländern unter enger Beteiligung der kommunalen Spitzen- verbände gegeben. Seitdem tagte die Arbeitsgruppe "Frühe Bildung" mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesfamilienministeriums, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände mit dem Vorhaben, gemeinsame Handlungsziele zu entwickeln und Vorschläge für Finanzierungsgrundlagen zu erarbeiten. Unterstützt wurde sie dabei von Fachleuten aus den in der Kindertagesbetreuung, verantwortlichen Verbänden und Organisationen sowie durch Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft. Die Ergebnisse dieser Arbeit hat die Arbeitsgruppe "Frühe Bildung" nun mit dem Zwischenbericht 2016 von Bund und Ländern vorgelegt.

Neben dem Qualitätsentwicklungsprozess und dem Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren engagiert sich der Bund mit Bundesprogrammen für mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung. Im Januar 2016 liefen die Bundesprogramme "Sprach-Kitas" zur Verbesserung der sprachlichen Bildung in Kitas, "KitaPlus" für passgenaue Betreuungsangebote außerhalb der üblichen Betreuungszeiten und "Kindertagespflege" zur weiteren Qualifizierung der Tagespflegepersonen an.