Menschen mit Demenz Pflegende Angehörige besser unterstützen

Dr. Franziska Giffey in einer Einrichtung der Caritas in Castrop-Rauxel
Dr. Franziska Giffey besucht eine Einrichtung der Caritas in Castrop-Rauxel© Foto Thiele

Am 18. Januar hat Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey an einer Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige von demenziell Erkrankten in Castrop-Rauxel teilgenommen. Das Angebot des örtlichen Caritasverbands ermöglicht es den Angehörigen, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

Drei Viertel der mehr als 1,7 Millionen Menschen mit Demenz werden in Deutschland zu Hause versorgt. Denn gerade für demenziell Erkrankte ist die vertraute häusliche Umgebung wichtig. Doch die Pflege von Menschen mit Demenz stellt Angehörige auch vor große Herausforderungen: Viele fühlen sich emotional und körperlich überfordert.

Um ihre Lebensqualität zu verbessern, engagiert sich das Bundesfamilienministerium mit unterschiedlichen Programmen und Initiativen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Diese Aktivitäten vor Ort und auf Bundesebene sollen nun zu einer Nationalen Demenzstrategie weiterentwickelt werden.

Dr. Franziska Giffey:

"Wir wollen, dass Menschen mit Demenz solange wie möglich Teil unserer Gesellschaft bleiben können. Wie wir das besser schaffen können, stand im Mittelpunkt meiner Gespräche mit Erkrankten und pflegenden Angehörigen. Mit unseren 'Lokalen Allianzen für Demenz' haben wir bereits erfolgreich Beratungs- und Unterstützungsangebote geschaffen. Ich setze mich dafür ein, dass mit der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung die pflegenden Angehörigen unterstützt und entlastet werden und wir alle als Gesellschaft den Demenzerkrankten offen gegenübertreten."

Die Nationale Demenzstrategie

Die Nationale Demenzstrategie wird unter Federführung des Bundesfamilienministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums gemeinsam mit Ländern und Kommunen sowie einer Vielzahl von Organisationen erarbeitet. Neben einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung geht es dabei auch um einen kompetenten Umgang mit demenziell erkrankten Menschen. Ihre gesellschaftliche Teilhabe soll weiter gefördert werden etwa durch Aufklärung der Bevölkerung oder durch Einbindung in gute Netzwerkstrukturen mit koordinierten Versorgungs- und Unterstützungsangeboten.

Die Nationale Demenzstrategie baut unter anderem auf der Arbeit des Bundesprogramms "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" auf, mit dem das Bundesfamilienministerium bis 2018 insgesamt 500 Initiativen und Projekte vor Ort gefördert hat. Auch die Caritas-Einrichtung in Castrop-Rauxel wurde als Lokale Allianz unterstützt. Viele weitere Initiativen setzen ihre Arbeit ebenfalls fort. Eine neu geschaffene Netzwerkstelle trägt dazu bei, die Nachhaltigkeit des Bundesprogramms zu sichern und neue Hilfenetzwerke vor Ort aufzubauen.