Abschlusstagung "jmd2start" Modellprojekt begleitet und berät junge Flüchtlinge

Podiumsgespräch mit fünf Mitarbeitenden zum Thema Teilhabe für junge Geflüchtete ermöglichen und gestalten
Bei der Abschlusstagung des Projektes "jmd2start" stellten Projektmitarbeitende zentrale Erkenntnisse aus ihrer Arbeit mit jungen Geflüchteten vor© BMFSFJ

Am 13. September 2017 haben sich Netzwerkpartner und Fachpublikum zur Abschlusstagung des Modellprojekts "jmd2start - Begleitung für junge Flüchtlinge im Jugendmigrationsdienst" in Berlin getroffen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Um erfolgreich mir jungen Geflüchteten zu arbeiten, braucht es besondere Kenntnisse und Netzwerkpartner.

In sechs Fachforen diskutierten die Teilnehmenden unterschiedliche Aspekte des Projekts: vom Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt über Angebote für geflüchtete Frauen bis hin zur Begleitung minderjähriger Geflüchteter in der Jugendhilfe. Prof. Dr. Naika Foroutan von der Humboldt Universität erläuterte in ihrem Fachvortrag "Integration in Deutschland vor dem Hintergrund von Fluchtbewegungen und Migration" aktuelle Fragestellungen zur Entwicklung der Integration und der Akzeptanz Geflüchteter in Deutschland. Zudem wurden den fast 200 Tagungsteilnehmenden erfolgreiche Beispiele aus der praktischen Arbeit präsentiert.

Junge Geflüchtete beraten und begleiten

Im Rahmen des Modellprojektes wurden seit September 2015 an 24 Standorten der Jugendmigrationsdienste (JMD) fast 5000 junge Flüchtlinge beraten und begleitet. Etwa vier Fünftel davon sind männlich, die Hauptherkunftsländer sind Syrien, Afghanistan und Irak. Inzwischen werden circa ein Drittel der jungen Menschen über längere Zeit im Wege eines intensiven Case Managements begleitet. Die häufigsten Beratungsthemen sind Spracherwerb, Schule, Ausbildung und Beruf.

Das Bundesfamilienministerium fördert die über 450 Jugendmigrationsdienste in Deutschland mit mehr als 50 Millionen Euro jährlich aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes. Um für die Flüchtlingsarbeit in allen JMD möglichst schnell eine verlässliche Arbeitsgrundlage zu schaffen, reagierte der Bund bereits Anfang 2017 auf die bundesweit große Nachfrage. Alle JMD-Standorte öffneten sich für die Beratung und Begleitung junger Geflüchteter, die sich rechtmäßig oder aufgrund einer ausländerrechtlichen Duldung in Deutschland aufhalten. Die meisten Projektmitarbeitenden werden weiter in den Jugendmigrationsdiensten arbeiten. So bleibt ihre Expertise erhalten und sie können helfen, die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse an alle Standorte weiterzugegeben.