Manuela Schwesig stellt Erhebung über Zukunftserwartungen junger Menschen auf dem Berliner Demografie Forum 2014 vor

Manuela Schwesig steht hinter einem Rednerpult und gestikuliert mit den Armen, Bildnachweis: Frederic Schweizer
Manuela Schwesig beim Berliner Demografie Forum 2014

Vor den mehr als 300 Teilnehmenden am Berliner Demografie Forum 2014 hat Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig am 10. April eine neue Erhebung über die Zukunftserwartungen der 20 bis 34-Jährigen vorgestellt. Bisher gab es nur wenige repräsentative Erkenntnisse über die Vorstellungen junger Menschen vom Demografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf ihr Leben. "Die demografiepolitischen Diskussionen richten den Fokus bisher überwiegend auf die Alterung der Gesellschaft. Wir müssen jetzt auch die junge Generation verstärkt in den Blick nehmen, denn es geht besonders um ihre Zukunft", betonte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig in ihrer Rede.

Junge Erwachsene planen für die Zukunft

Der demografische Wandel ist für die meisten jungen Menschen bereits ein Thema - dies legt eine Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach nahe: Mehr als die Hälfte beschäftigt sich konkret damit; mehr als jeder dritte junge Mensch investiert in private Altersvorsorge; es besteht eine enge Bindung an die Familie und zwei Drittel gehen von einer gegenseitigen Verantwortung der Generationen aus.

Junge Menschen sehen steigende Belastungen auf sich zukommen: 88 Prozent erwarten eine längere Lebensarbeitszeit, 83 Prozent gehen davon aus, dass sie privat mehr für das Alter vorsorgen müssen. Hingegen erwarten nur 23 Prozent bessere Berufsaussichten für junge Leute und 19 Prozent einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Partnerschaftliche Aufgabenteilung hilft, den demografischen Wandel zu bewältigen

Als wichtigsten Befund bewertete die Ministerin, dass junge Menschen sich mehrheitlich eine partnerschaftliche Arbeitsaufteilung in Beruf, Haushalt, Kindererziehung und Pflege wünschen. Die 20- bis 34-Jährigen haben eine hohe Berufsorientierung. Dabei sind die Wunsch-Arbeitszeiten im Durchschnitt geringer als die tatsächlichen: bei Männern 35 Wochenstunden, bei Frauen 31 Wochenstunden.

Die Befragung zeigt auch einen steigenden Wunsch nach Kindern; vor allem Väter möchten mehr Zeit mit ihren Familien verbringen. Ebenfalls existiert eine hohe Bereitschaft, Verantwortung für ältere Familienangehörige zu übernehmen und sich in der Pflege von Familienangehörigen einzubringen.

"Die Befunde der Befragung unterstreichen die Notwendigkeit, dass die Arbeitswelt familienfreundlicher werden muss. Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf werde ich das ElterngeldPlus, die weitere Flexibilisierung der Elternzeit und das Rückkehrrecht aus der Teilzeit in Vollzeit noch in diesem Jahr angehen", unterstrich die Ministerin.

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im Herbst 2013 im Auftrag des Bundesfamilienministeriums 1.097 Männer und Frauen zwischen 20 und 34 Jahren zu ihrem Wissen, ihren Vorstellungen, Befürchtungen und Erwartungen befragt.

Berliner Demografie Forum

Das Berliner Demografie Forum versteht sich als Plattform für den internationalen Dialog zu Themen des demografischen Wandels. Es ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Allianz SE, der European School of Management and Technology sowie der Vodafone Stiftung Deutschland.