Berlinale Manuela Schwesig fordert mehr Lohngerechtigkeit in der Filmbranche

Zur Abendveranstaltung mit dem Motto "Auch hinter den Kulissen muss es gerecht zugehen" kamen am 15. Februar die Schauspielerinnen und Schauspieler Ann-Kathrin Kramer, Harald Krassnitzer, Jacqueline Macaulay, Hans-Werner Meyer und Julia Beerhold in das Bundesfrauenministerium und diskutierten mit Manuela Schwesig das Thema Lohngleichheit in ihrer Branche.

Manuela Schwesig sagte:

"Obwohl es auf dem roten Teppich scheinbar gleichberechtigt zwischen Frauen und Männern zugeht, erleben Schauspielerinnen hinter den Kulissen keine gleichberechtigte Arbeitswelt: Sie sind ebenso qualifiziert, verdienen aber weniger als ihre männlichen Kollegen und bekommen weniger Rollen. Mit dem Gesetzentwurf zur Förderung der Transparenz in Entgeltstrukturen brechen wir ein Tabu und sprechen über eine gerechte Bezahlung. Frauen und Männer dürfen beim Gehalt nicht gegeneinander ausgespielt werden. Dies gilt für den Schauspielbereich ebenso wie für die gesamte Arbeitswelt."

Frauen auf Bildschirmen unterrepräsentiert

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beträgt die Lohnlücke in der Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung 22 Prozent, und liegt damit noch über dem allgemeinen Gender Pay Gap von 21 Prozent in Deutschland.

Das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern zeigt sich auch in der Präsenz von Frauen auf dem Bildschirm: Nach Studienergebnissen des Geena Davis Institutes, das sich mit dem Thema Gender in den Medien beschäftigt, sind Frauen auf den Bildschirmen nur zu 30 Prozent sichtbar, während sie die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausmachen. Von den Heldinnen ganz zu schweigen: Nur 23 Prozent der Heldenfiguren in Film- und Fernsehproduktionen sind weiblich.

Manuela Schwesig appellierte daher an die Verantwortlichen der Sender und Produktionsfirmen:

"Gemeinsam mit dem Bundesverband Schauspiel wünsche ich mir von den Fernsehsendern und Filmproduktionen, dass sie sich für gleichberechtigte Vergütung von Schauspielerinnen und Schauspielern einsetzen und auf eine ausgewogene Präsenz von Frauen und Männern im Film- und Fernsehen achten.