Kristina Schröder: "Mehr Frauen in Führungspositionen gilt auch für das Handwerk"

Portrait der Technischen Zeichnerin Birsel Altan mit einer Zeichnung in der Hand
Mehr Frauen in Führungspositionen auch im Handwerk

Am 6. April hat Bundesfamilienministerin Kristina Schrödergemeinsam mit Otto Kentzler, dem Präsidenten des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH), die Roadshow "Meine Zukunft: Chefin im Handwerk" eröffnet.Die Ausstellung ist Teil des Stufenplans "Mehr Frauen - Mehr Vielfalt in Führungspositionen" des Bundesfamilienministeriums.

"Das Ziel, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen, gilt nicht nur für Dax-Unternehmen und Aufsichtsräte. Es gilt auch im Handwerk, wo Frauen als Meisterin oder Unternehmenschefin maßgeblich Verantwortung übernehmen können", erklärte Kristina Schröder."Frauen tragen schon heute entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg der knapp eine Million kleinen und mittleren Unternehmen im Handwerk bei. Und das längst nicht nur in typischen Frauenberufen", sagte die Bundesfamilienministerin bei der Eröffnungsveranstaltung. Die Roadshow solle dazu beitragen, die Ursachen und Barrieren zu überwinden, die Frauen bisher an einer Führungsposition im Handwerk hindern, so Kristina Schröder.

Roadshow zeigt weibliche Führungspersonen im Handwerk

Viele Handwerksberufe gelten traditionell als Männerdomäne. Die Ausstellung in der Handwerkskammer Berlin zeigt Handwerks-Chefinnen, die in Bild und Ton portraitiert werden. Aktuell erfolgt jede vierte Gründung im Handwerk durch eine Frau, davon der überwiegende Teil im Friseur- und Kosmetikhandwerk. Die große Vielfalt der technischen Handwerksberufe ist viel zu wenig bekannt, obwohl gerade sie angehenden Handwerks-Chefinnen - zum Beispiel als Kfz-Mechatronikerin oder Feinwerkmechanikerin - gute Karrierechancen bietet. Weibliche Vorbilder sind hier noch selten. Mit der Ausstellung sollen möglichst viele Besucherinnen für diesen Karriereweg gewonnen werden.

Die Roadshow ist bis zum 4. Mai im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer in Berlin zu sehen. Von dort startet sie für die kommenden zwei Jahre durch zahlreiche Handwerkskammern in ganz Deutschland. Sie ist eingebettet in eine Vielzahl von Veranstaltungen in Ausbildungseinrichtungen des Handwerks und Handwerksbetrieben und richtet sich auch an die Beratungs- und Multiplikatorenebene in den Handwerkskammern.

Die Ausstellung ist ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks und der bundesweiten gründerinnenagentur (bga). Sie wurde von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) Bielefeld konzipiert.

Stufenplan für mehr Frauen in Führungspositionen

Der Stufenplan "Mehr Frauen – Mehr Vielfalt in Führungspositionen" sieht eine bundesweite Verdreifachung des durchschnittlichen Anteils von Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten bis zu einem bestimmten Stichtag im Jahr 2013 vor. Sollte dieses Ziel zu diesem Zeitpunkt nicht erreicht werden, greift die Flexi-Quote.

Die Flexi-Quote wird für Unternehmen ab einer gewissen Größe gelten. Diese verpflichten sich gesetzlich sowohl für den Vorstand als auch für den Aufsichtsrat eine selbstbestimmte Frauenquote festzulegen. Die flexible Quote entfällt jedoch für jene Unternehmen, die für Aufsichtsrat und Vorstand eine Quote von 30 Prozent erreicht haben.