Kristina Schröder: "Fünf Jahre nach der Einführung können wir sagen: Das Elterngeld ist ein Erfolgsmodell"

Eine Familie sitzt auf einem Sofa. Bildquelle: M. Gronau / BMFSFJ
Elterngeld vor fünf Jahren eingeführt

Junge Eltern schätzen das Elterngeld. Fünf Jahre nach dessen Einführung im Jahr 2007 bestätigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin): Das Elterngeld hat dazu geführt, dass die Erwerbsbeteiligung von Müttern im zweiten Lebensjahr des Kindes gestiegen ist. Es hat die Väterbeteiligung an der Kinderbetreuung gestärkt und verbessert insgesamt die Alterssicherung von Müttern. Damit entfaltet das Gesetz die ihm zugedachte Wirkung.

"Ich freue mich, dass unsere Familien sich heute die Zeit nehmen können, um in der ersten Zeit nach der Geburt als Familie noch enger zusammenzuwachsen", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder mit Blick auf die Ergebnisse die wissenschaftliche Untersuchung.

Die Studie des DIW zeigt, dass das Elterngeld die Chancen von Müttern aller Einkommensgruppen angleicht, sich zunächst intensiv um ihre Kinder kümmern zu können und dennoch den Anschluss im Beruf nicht zu verlieren. Dieser Schonraum existierte vor 2007 faktisch nur für Mütter und Kinder mit geringeren Einkommen. Durch die Einführung des Elterngeldes profitieren nun auch Kinder von Müttern mit höherem Einkommen von der engen Betreuung durch ihre Mutter und /oder ihren Vater.

Mehr aktive Väter  

Auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes belegen, dass die Väterbeteiligung seit Einführung des Elterngeldes kontinuierlich gestiegen ist: Nach der aktuellen Elterngeldstatistik haben 25,7 Prozent der Väter, deren Kind im dritten Quartal 2010 geboren wurde, Elterngeld bezogen. In einigen Bundesländern wie Bayern, Sachsen, Berlin und Thüringen hat die Väterbeteiligung die 30-Prozent-Marke bereits deutlich überschritten.  Zum Vergleich: 2008 lag die Väterbeteiligung noch bei 21 Prozent; das 2007 durch das Elterngeld abgelöste Erziehungsgeld bezogen nur 3,5 Prozent der Väter.

Die Väter in Elternzeit nutzen nun die Zeit für die Kinderbetreuung und erleichtern ihren Partnerinnen eine frühere Rückkehr in die Erwerbstätigkeit. Mütter, deren Partner in Elternzeit ist, haben eine mehr als doppelt so hohe Erwerbsquote (36 Prozent) als Mütter, deren Partner (gerade) nicht in Elternzeit ist (17 Prozent). Insgesamt ist aufgrund des Elterngeldes der Anteil der Frauen, die im zweiten Lebensjahr ihres Kindes eine Erwerbstätigkeit aufnehmen, um rund vier Prozent gestiegen.

Eigene wirtschaftliche Existenz sichern

Das Elterngeld erreicht damit sein Ziel, dass sich mehr Mütter eine dauerhafte eigene wirtschaftliche Existenz sichern können. Eine kürzere Erwerbsunterbrechung führt im Lebensverlauf zu längeren Erwerbsbiographien und damit zu höheren Einkommen, zu besseren Karrierechancen und insgesamt einer besseren Alterssicherung.