Kristina Schröder: "Die Qualität der Kindertagesbetreuung muss weiter verbessert werden"

Eine Kindertagespfelgerin spielt mit Kindern an einem Tisch. Bildquelle: Meike Gronau
Kindertagesbetreuung weiter verbessern

Die Qualität in der Kindertagespflege und in Kitas ist in etwa gleichwertig. Das ist eines der zentralenErgebnisse der "Nationalen Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit (NUBBEK)", die am 26. April auf einer Fachkonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Es handelt sich um die erste nationale Erhebung zur Untersuchung der Qualität in der deutschen Kindertagesbetreuung.

"Es ist ein schönes Resultat, dass die Kindertagespflege bei der Betreuung der unter 3-jährigen Kinder so gut abgeschnitten hat", sagte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. "Das bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass kleine Kinder bei Tagesmüttern gleichwertig betreut werden können. Wir werden diese Betreuungsform im Rahmen des Aktionsprogrammes Kindertagespflege deshalb weiterhin fördern, unter anderem mit einem Modell zur Festanstellung von Kindertagespflegepersonen.Dabei ist uns wichtig, dass der quantitative und der qualitative Ausbau wie in den letzten Jahren Hand in Hand weiter gehen."

Aktionsprogramm Kindertagespflege

Mit dem Aktionsprogramm Kindertagespflege unterstützt das Bundesfamilienministerium seit 2008 den qualitativen und quantitativen Ausbau der Kindertagespflege. An bundesweit 160 Standorten wurden Strukturen zur Gewinnung, Qualifizierung, Vermittlung, Fachberatung und Vernetzung von Tagespflegepersonen auf- und ausgebaut. Daneben fördert das Aktionsprogramm die flächendeckende Grundqualifizierung im Umfang von 160 Stunden und die tätigkeitsbegleitende Weiterbildung von Tagespflegepersonen.

Die Verbesserung der Qualität von Betreuung, Erziehung und Bildung in Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege stellt in den kommenden Jahren eine besondere Herausforderung dar. Handlungsbedarf gibt es laut der Studie zugunsten von Kindern mit Migrationshintergrund. Das Bundesfamilienministerium unterstützt deshalb Kitas in Stadtteilen, in denen viele Familien mit Migrationshintergrund wohnen, durch die Initiative Frühe Chancen. Hier werden etwa 4.000 Kitas zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" weiterentwickelt.

Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration"

In den "Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration" werden seit März 2011 qualifizierte Sprachexperten beschäftigt, die die sprachliche Bildung der Kinder im pädagogischen Alltag stärken. Neben der sprachpädagogischen Arbeit mit den Kindern gehört auch die Qualifizierung und fachliche Begleitung des Kita-Teams und die Zusammenarbeit mit den Eltern zu ihren Aufgaben. Von den rund 400 Millionen Euro, die der Bund für die "Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ zur Verfügung stellt, erhält jede geförderte Einrichtung 25.000 Euro pro Jahr, jeder Einrichtungsverbund 50.000 Euro pro Jahr. Die Förderung endet am 31. Dezember 2014.

Ausweitung der Großelternzeit

Die NUBBEK-Studie zeigt zudem, dass Großeltern für die Betreuung von Kindern in den ersten Lebensjahren eine große Rolle spielen. Auch hier setzt das Bundesfamilienministerium bereits an und prüft derzeit eine Ausweitung der Großelternzeit. Künftig soll der Anspruch auf Elternzeit allen erwerbsstätigen Großmüttern und -vätern zustehen, unabhängig davon, wie alt die Eltern sind, in welcher Ausbildungs- bzw. Berufsphase sich diese befinden oder ob das Enkelkind im gleichen Haushalt mit den Großeltern lebt.

NUBBEK-Studie

Die NUBBEK-Studie wurde von 2009 bis 2012 erstellt und beruht auf der Begleitung von 1.950 Kindern. Beteiligte Bildungsinstitutionen sind: PädQUIS – Kooperationsinstitut der FU Berlin, das Deutsches Jugendinstitut (DJI), München, die Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen (FVM), Kandern, die NUBBEK Arbeitsgruppe der Universitäten Bochum/Osnabrück und das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP), München.

Die NUBBEK-Studie wird vom Bundesfamilienministerium, der Jacobs Foundation und der Robert Bosch Stiftung sowie den Bundesländern Bayern, Brandenburg, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen gefördert.