Kabinett beschließt Einrichtung des Runden Tisches gegen Kindesmissbrauch

Das Bundeskabinett hat am 24. März die Einrichtung des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich" beschlossen. Der Runde Tisch wird erstmalig am 23. April tagen.

Den gemeinsamen Vorsitz werden die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, die Bundesministerin für Justiz, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, und die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Annette Schavan übernehmen.

Als unabhängige Beauftragte und zentrale Anlaufstelle für Betroffene wurde die ehemalige Bundesfamilienministerin Dr. Christine Bergmann berufen. Sie wird für die Erarbeitung immaterieller und materieller Hilfen für die Opfer durch die Verantwortungsträger zuständig sein. Darüber hinaus wird sie die Bundesregierung beraten und entsprechende Empfehlungen im Umgang mit dem Versagen der Träger privater und öffentlicher Einrichtungen gegenüber dem Runden Tisch aussprechen. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben wird eine Geschäftsstelle eingerichtet.

Der Runde Tisch wird zum ersten Mal am 23. April tagen. Nach der ersten Sitzung sollen sich zwei Unterarbeitsgruppen bilden: Unter dem Vorsitz der Familienministerin Kristina Schröder beschäftigt sich die erste Gruppe mit den Themen "Prävention, Intervention, Information". Die zweite Unterarbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger befasst sich mit der Durchsetzung des Strafanspruchs, rechtspolitischen Fragen und der Anerkennung des Leidens der Opfer sexuellen Missbrauchs.

Zur Mitwirkung am Runden Tisch wurden Vertreterinnen und Vertreter aller gesellschaftlichen Gruppen eingeladen, unter anderem zentrale Kinderschutzverbände und bundesweiter Zusammenschlüsse von Beratungseinrichtungen für Opfer von sexueller Gewalt.