Pflegende Angehörige Junge Pflegende besser unterstützen

Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley mit den Vertreterinnen und Vertretern der Fachstelle für pflegende Angehörige
Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley mit den Vertreterinnen und Vertretern der Fachstelle für pflegende Angehörige© BMFSFJ

Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley hat am 18. Oktober die Fachstelle für pflegende Angehörige der Diakonie Berlin Stadtmitte e.V. besucht. Insbesondere für junge Menschen mit Pflegeverantwortung ist diese eine Anlaufstelle, denn bisher bleiben Betroffene dieser Zielgruppe mit ihren Problemen meist allein. Während ihres Besuchs informierte sich Dr. Katarina Barley vor Ort über das Konzept der Fachstelle. Mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sprach sie über Probleme und Lösungsmöglichkeiten. Außerdem dankte die Bundesfamilienministerin ihnen für ihren Einsatz.

Dr. Katarina Barley:

"Wenn Kinder und Jugendliche sich um Familienangehörige kümmern, verdienen sie nicht nur unseren Respekt, sondern benötigen auch unsere Unterstützung. Diese Kinder und Jugendlichen haben weniger Freizeit als ihre Freundinnen und Freunde, viele stehen mit ihren Sorgen und Ängsten allein da. Beratungsangebote leisten hier eine wichtige Vertrauensarbeit: Wer anderen hilft, braucht eben manchmal auch selbst Hilfe."

Eine aktuelle Untersuchung des Zentrums für Qualität in der Pflege zeigt: Rund 230.000 Kinder und Jugendliche sind regelmäßig an der Betreuung und Pflege von Familienmitgliedern beteiligt. In der Öffentlichkeit werden diese jungen Menschen kaum wahrgenommen.

Junge Pflegende vor Ort beraten

Die Beratungsstelle für pflegende Angehörige will Betroffene unterstützen und ihnen den Zugang zu Angebote für Hilfe und Entlastung. Die Fachstelle ist Standort einer Lokalen Allianz im Bundesmodellprogramm der Lokalen Allianzen für Menschen mit Demenz. Sie ermöglicht Auszeiten für pflegende Kinder und Jugendliche. Seit September 2017 bietet sie mit "echt unersetzlich…?!" eine niedrigschwellige und lebensweltorientierte Onlineberatung für junge Pflegende in der Region Berlin an.

Beratungsprojekt "Pausentaste" geht 2018 bundesweit an den Start

Um pflegende Kinder und Jugendliche bundesweit zu unterstützen, wurde vom Bundesfamilienministerium deshalb das Projekt "Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe" ins Leben gerufen. Ab dem 1. Januar 2018 erhalten auch pflegende Kinder und Jugendliche gezielt Hilfe und Rat beim Kinder- und Jugendtelefon der "Nummer gegen Kummer", das unter der kostenlosen Nummer 116 111 erreichbar ist. Die Beratung ist anonym und wird von Montag bis Samstag jeweils von 14 bis 20 Uhr angeboten. An Samstagen findet zudem eine "Peer-to-Peer"-Beratung durch speziell ausgebildete Beraterinnen und Berater im Alter von 16 bis 21 Jahren statt. Auch online können sich Betroffene unter www.nummergegenkummer.de Rat und Hilfe holen.