Jugend für Toleranz und Demokratie

Logo des Bundesprogramms TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN
Logo des Bundesprogramms TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN

Um Kinder und Jugendliche frühzeitig an demokratische Grundwerte heranzuführen, gegen extremistisches Gedankengut zu stärken und für ein vielfältiges, tolerantes und demokratisches Miteinander zu begeistern, unterstützt die Bundesregierung verschiedene Programme und Projekte für Kinder und Jugendliche.

Programm "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN"

Das Bundesprogramm "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" unterstützt seit 1. Januar 2011 Projekte und Netzwerke auf kommunaler, überregionaler und landesweiter Ebene. Ziel ist, Kinder und Jugendliche für ein tolerantes, vielfältiges und demokratisches Miteinander zu begeistern.

Dies geschieht durch die Förderung von vor Ort entwickelten Strategien in Lokalen Aktionsplänen, durch überregionale Modellprojekte, in denen neue Ideen und Methoden der thematischen Auseinandersetzung erprobt werden und durch landesweite Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus - die zentralen Programmbausteine.

Bewährte Ziele, Vorgehensweisen und Methoden werden gestützt und qualitativ weiterentwickelt. Vorteile, die sich durch die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure in den Programmbausteinen ergeben, sollen genutzt werden. Mit dem Ausbau des Programmbereichs "Lokale Aktionspläne" und der stärkeren Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Qualitätsaspekten setzt "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" neue Akzente.

Das Bundesprogramm geht mit seiner Arbeit den erfolgreichen Weg der Vorgängerprogramme "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" und "kompetent. für Demokratie - Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus" weiter.

BIKnetz – Präventionsnetz gegen Rechtsextremismus

Das "BIKnetz – Präventionsnetz gegen Rechtsextremismus" ist eine bundesweite Kontaktstelle zur Präventionsarbeit gegen Rechtsextremismus. Das Angebot richtet sich vorwiegend an pädagogische Fachkräfte sowie Politik und (Fach-) Öffentlichkeit.  BIKnetz identifiziert und entwickelt praxisnahe Konzepte in der präventiv-pädagogischen Arbeit mit rechtsextremistisch gefährdeten beziehungsweise orientierten Jugendlichen weiter. Dabei vernetzt das BIKnetz bereits bestehende Strukturen und initiiert neue Kooperationen zwischen Zivilgesellschaft, pädagogischer Praxis, Wissenschaft und Verwaltung. Es umfasst drei Handlungsfelder: Wissen generieren, Kompetenzen stärken, Öffentlichkeit herstellen.

Mit einem bundesweit angelegten Bildungsangebot für pädagogische Fachkräfte aus Schule, Jugendhilfe oder Jugendsozialarbeit setzt BIKnetz einen weiteren Impuls, damit Pädagoginnen und Pädagogen rechtsextremen Einstellungen und Verhaltensweisen unter Jugendlichen wirksam entgegentreten und Grenzen setzen können.

Hierzu hat BIKnetz die ersten Fort- und Weiterbildungen zur Erprobung des Rahmencurriculums "HandlungsKOMPETENZ - ein Bildungsangebot zum Umgang mit rechtsextrem gefährdeten bzw. orientierten Jugendlichen für pädagogische Fachkräfte" gestartet. Die Umsetzung erfolgt in Kooperation mit regionalen Bildungsträgern.

Bundesprogramm "Initiative Demokratie Stärken"

Mit der "Initiative Demokratie Stärken" wurde Mitte des Jahres 2010 ein Programm ins Leben gerufen, das insbesondere präventiv gegen Linksextremismus und islamistischen Extremismus vorgeht. Dieses Programm setzt - ähnlich wie die Präventionsprogramme des Bundesfamilienministeriums gegen Rechtsextremismus - vorrangig im pädagogischen, integrativen und bildungsorientierten Bereich an.

Die Ursachen von Linksextremismus und islamistischen Extremismus bei Jugendlichen und jungen Menschen sind in Deutschland bislang wenig erforscht. Das Bundesfamilienministerium will hier Abhilfe schaffen durch Beiträge zur Verbesserung der pädagogischen Praxis - in Form von modellhaften Präventionskonzepten und durch Schaffung der dafür notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen.

Ziel des Bundesprogramms  ist es darüber hinaus, die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Phänomenen des Linksextremismus und des islamistischen Extremismus anzuregen.

Für das Bundesprogramm "Initiative Demokratie Stärken" stehen seit 2012 rund 4,7 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Zu den mehr als 40 geförderten Projekten zählen Maßnahmen der Demokratieerziehung, interreligiöse Dialoge, aber auch niedrigschwellige Angebote für Jugendliche, die eine Abschottung vermeiden sollen, sowie die Arbeit mit Eltern. Ebenso werden in den Projekten regionale Akteure besser vernetzt sowie die Fortbildung von Pädagoginnen und Pädagogen sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern vorangetrieben.

Hauptzielgruppe des Programms sind Jugendliche, aber auch Eltern, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus den Milieus und sozialräumliche Akteure wie Jugendfreizeiteinrichtungen oder religiösen Zentren.

Wir für Demokratie

Die Bundesregierung fördert zahlreiche Maßnahmen, die Toleranz, Vielfalt, demokratisches Verhalten und ziviles Engagement stärken. Die Internetseite "Wir für Demokratie" gibt einen ressortübergreifenden Überblick über die Bundesprogramme, die in diesem Themenfeld angesiedelt sind.

Beratungsstelle Radikalisierung

Wer sich um die Radikalisierung eines Angehörigen oder Bekannten sorgt, kann sich an die "Beratungsstelle Radikalisierung" des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wenden.  Als eine erste Anlaufstelle beantwortet die Beratungsstelle häufige Fragen und vermittelt den Kontakt zu geeigneten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern.  Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zu finden.