Internationaler Kongress "Net Children 2020" gestartet

Manuela Schwesig diskutiert auf dem Podium des internationalen Kongresses "Net Children 2020"
Manuela Schwesig diskutiert auf dem Podium des internationalen Kongresses "Net Children 2020"© Bildnachweis: BMFSFJ

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hat am 16. April zum Auftakt des internationalen Kongresses "Net Children 2020 – Gutes Aufwachsen mit Medien" an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. Dort bekräftigte sie die Bedeutung einer altersgerechten Mediennutzung: "Es ist unsere Aufgabe, die Medienerziehung im digitalen Zeitalter zu unterstützen."

Denn die Mediennutzung beginnt immer früher. Ergebnisse einer anlässlich des Kongresses erschienen Studiedes Deutschen Jugendinstituts und des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung (HBI) zeigen:Nahezu alle Zwölfjährigen sind online. Knapp drei Viertel von ihnen (72 Prozent) nutzen dafür ein eigenes Smartphone. Das stellt Eltern vor große Herausforderungen. Über 80 Prozent der Eltern von Schulkindern finde es wichtig, Informationen zur altersgerechten Internetnutzung sowie zu Internetseiten und Apps für Kinder zu erhalten.

Kinder in einer digitalen Welt in den Mittelpunkt stellen

Auf dem europäischen Fachkongress, der vom 16. bis 17 April 2015 in Berlin stattfindet und vom Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem HBI und der EU-Initiative klicksafe organisiert wird, erarbeiten über 250 Expertinnen und Experten daher eine Roadmap mit dem Titel "netchildren2020". Die Roadmap soll die Perspektive von Kindern in einer digitalen Welt in den Mittelpunkt stellen und eine europäische Verständigung über Aufgaben von Politik, Zivilgesellschaft und Unternehmen im gesetzlichen, erzieherischen und technischen Jugendmedienschutz ermöglichen, damit in Europa die Kinderrechte bei der Mediennutzung gefördert werden.

Auf der Podiumsdiskussion sprach die Bundesfamilienministerin gemeinsam mit Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesregierung, Irene Alt, Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz und anderen Gästen über Perspektiven der Medienerziehung und des Jugendmedienschutzes.

Initiative "Gutes Aufwachsen mit Medien"

Unter dem Dach der Initiative wird das Bundesfamilienministerium seine Informationsangebote zielgerichtet ausbauen und verlässliche Beratung für Familien unterstützen. Das Bundesfamilienministerium wird dazu ein Servicebüro einrichten, das Informationen zu medialen Entwicklungen aus Forschung und Praxis für Fachkräfte in Jugendhilfe, Kitas und Schulen aufbereitet, Austauschmöglichkeiten schafft und lokale Netzwerke berät.

"Jugendmedienschutz funktioniert heute nicht mehr in nationalen Grenzen. Kinder nutzen heute ganz selbstverständlich Apps, Videoportale und soziale Netzwerke - auch internationaler Anbieter. Wir werden das Jahr 2015 nutzen, um gemeinsam mit den Ländern zu abgestimmten Regelungen im Jugendmedienschutz zu kommen. Mit einer Novellierung des Jugendschutzgesetzes und unserem Beitrag zu einem "Entwicklungsfonds Jugendmedienschutz" wollen wir international anschlussfähige Regelungen und Strukturen schaffen", sagte die Bundesfamilienministerin.