Woche der Demenz 2019 Informationen in mehreren Sprachen für Zugewanderte mit Demenz

Ein Mann sitzt vor einem Computer
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft bietet im Internet Informationen in türkischer, polnischer und russischer Sprache an © istock, Sam Edwards

Gut 100.000 Menschen mit Migrationshintergrund, die an Demenz erkrankt sind, leben in Deutschland. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft bietet im Internet Informationen für Betroffene und ihre Angehörigen in türkischer, polnischer und russischer Sprache an. Gefördert wird das Projekt "Demenz und Migration" vom Bundesfamilienministerium. Nutzerinnen und Nutzer können sich über Demenz, den Umgang mit Betroffenen sowie zu Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Angebote in weiteren Sprachen sind geplant.

Filme vermitteln Wissen zum Thema Demenz

Kernstück der Website sind fünf Filme, die Wissen vermitteln zu den Themen "Was ist Demenz?", "Diagnose und Behandlung", "Kommunikation und Umgang", "Verändertes Verhalten" und "Vorsorge treffen". In der Beratung und der Altenhilfe tätige Menschen erhalten dadurch Informationen über Migration, Demenz und den Umgang mit anderen Kulturen.

Isolation vorbeugen

Menschen mit Migrationshintergrund, die an Demenz erkrankt sind, sind meist als Aussiedlerinnen und Aussiedler oder als Arbeitskräfte ("Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter") nach Deutschland zugewandert. Sie sind aber keine homogene Gemeinschaft, sondern haben unterschiedliche Muttersprachen, kulturelle und religiöse Prägungen.

Migrantinnen und Migranten mit Demenz verlieren oft ihre Fähigkeit, die deutsche Sprache zu sprechen. Das führt zu Kommunikationsproblemen und häufig auch zu Rückzug und Isolation.

Die Unterstützungsangebote in Deutschland erreichen diese Familien bisher zu selten und zu spät. Sie orientieren sich kaum an den spezifischen Gesundheitsvorstellungen, Lebensverhältnissen und Bedürfnissen älterer Migrantinnen und Migranten. Zudem fehlen muttersprachliche Informationen über die Angebote und ihre Finanzierung.

Woche der Demenz

Die Woche der Demenz ist erstmals im Jahr 2015 von der "Allianz für Menschen mit Demenz" als eine gemeinsame öffentlichkeitswirksame Maßnahme initiiert worden. Seitdem findet sie jährlich statt. Im Jahr 2019 steht sie unter dem Motto: "Demenz. Einander offen begegnen". Die Woche der Demenz liegt immer in der Woche, in der der Welt-Alzheimertag (21. September) begangen wird. Sie macht die Gesellschaft auf die Situation der an Demenz erkrankten Personen - insgesamt rund 1,7 Millionen Menschen in Deutschland - und deren Angehörige aufmerksam.