Runder Tisch "Aktives Altern" Im Alter spielen die Kommunen eine zentrale Rolle

Zwei Senioren vor einem Computer
Ein gutes und selbstbestimmtes Leben im Alter sichern© fotolia/Robert Kneschke

Zwei Jahre lang hat der Runde Tisch "Aktives Altern" Handlungsstrategien erarbeitet, wie Übergänge vom Berufsleben ins Rentenalter gestaltet werden können. Bereits am 30. Mai wurden die in zehn Punkten zusammengefassten Ergebnisse vorgestellt. Die Beschlussfassung liegt nun vor.

Den Lebensbedingungen in den Kommunen kommt eine zentrale Rolle im Handlungsfeld "Aktives Altern - Übergänge gestalten" zu. Die Planung und Vorbereitung solcher Prozesse auf kommunaler Ebene bedarf aussagekräftiger und verlässlicher Daten. Dabei kann ein kommunaler "Active Ageing Index" helfen, Potenziale Älterer zu identifizieren, um so wertvolle Planungshinweise zu gewinnen. Zentrales Ziel für die kommunale Daseinsvorsorge sind ausreichende Versorgungsstrukturen auf den verschiedenen kommunalen Ebenen.

Bundesseniorenministerin Dr. Katarina Barley dazu:

"Deutschland ist ein Land des langen Lebens. Unsere Politik für ältere Menschen muss darauf ausgerichtet sein, in Zukunft ein gutes und selbstbestimmtes Leben für alle zu sichern. Dazu gehört die konkrete Unterstützung der Kommunen und der Erhalt von guten Lebensbedinungen und Angeboten gerade in ländlichen Regionen."

Eine weitere Handlungsempfehlung des Runden Tisches betrifft die Engagementförderung: Bestehende Strukturen für Engagement und Teilhabe sollen genutzt und weiterentwickelt werden. Als nachhaltige und verlässliche Infrastruktur spielen kommunale Anlaufstellen und örtliche Akteure eine wichtige Rolle für aktives Altern.

Bildung gewinnt in einer Gesellschaft des langen Lebens gerade auch für ältere Menschen zunehmend an Bedeutung. Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnen für ältere Menschen dabei viele Entwicklungsmöglichkeiten, die bislang noch nicht ausgeschöpft wurden.

Eine altersgerechte Beschäftigung durch lebensphasenorientierte Personalpolitik sowie eine rechtzeitige Vorbereitung auf das Ende der Erwerbstätigkeit sind weitere Bausteine für ein aktives Altern. Dafür sind entsprechende Strukturen vor Ort und qualifiziertes Personal erforderlich.

Für eine aktive Teilhabe im Alter

Der Runde Tisch wurde 2015 unter Schirmherrschaft von Bundesseniorenministerin Manuela Schwesig ins Leben gerufen, um die wachsende Gruppe aktiver und leistungsfähiger älterer Menschen in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Der Runde Tisch war in den drei Arbeitsgruppen "Übergänge gestalten", "Active Ageing Index" und "Bildung" tätig. Sie sollten die Herausforderungen der Altersgruppe 55plus analysieren und Konzepte für ein aktives Altern aufzeigen. Ein Schwerpunkt stellte dabei die Rolle der Bildung dar. Sie ist für Menschen im dritten und vierten Lebensalter eine wichtige Voraussetzung dafür, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

Bei der Durchführung des Runden Tisches wurde das Bundesseniorenministerium vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. unterstützt. Die Dokumentationen zu den Workshops können auf den Internetseiten des Instituts abgerufen werden. Die Ergebnisse des Runden Tisches werden in der zweiten Jahreshälfte 2017 auf entsprechenden Fachkonferenzen vorgestellt und diskutiert.

Auszeichnung der EU-Kommission

Die EU-Kommission zeichnete den Runden Tisch 2016 mit dem Preis "EIP on AHA National Reference for Excellence in Promoting Innovation for Active and Healthy Ageing" aus. Die Plattform "European Innovation Partnership on Active and Healthy Ageing" (EIP AHA) stellt seit 2012 innovative Ideen zum aktiven und gesunden Altern auf ihren Internetseiten vor. Über die Plattform sollen sich europäische Akteure, wie Behörden, öffentliche Bedarfsträger, Universitäten, Forschungseinrichtungen oder auch Gesundheitsfürsorger und Gesundheitsdienstleister besser miteinander austauschen können.