Hintergrundinformationen zum Familiengipfel 2013

Charta für familienbewusste Arbeitszeiten

Am 8. Februar 2011 unterzeichneten Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Dietmar Hexel (Bundesvorstandsmitglied Deutscher Gewerkschaftsbund), Prof. Dr. Dieter Hundt und Otto Kentzler bei einem Spitzengespräch mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in Berlin die "Charta für familienbewusste Arbeitszeiten". Mit der Charta bekennen sich Politik und Wirtschaft zu einer modernen Zeitpolitik und verpflichten sich zu einem gesamtgesellschaftlichen Engagement für familienbewusste Arbeitszeiten als Instrument für eine bessere Vereinbarkeit und zur Fachkräftesicherung. Mit der Unterzeichnung der Charta wurde ein breiter Umsetzungsprozess angestoßen.

Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin

Wie sieht Deutschland in fünf bis zehn Jahren aus? Wie wollen wir gegen Ende des Jahrzehnts leben? Diese Frage diskutierte die Bundeskanzlerin von Frühjahr 2011 bis Sommer 2012 mit über 130 Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis unter der Überschrift "Menschlich und erfolgreich. Dialog über Deutschlands Zukunft".

Drei große Fragestellungen standen dabei im Mittelpunkt: Wie wollen wir zusammenleben? Wovon wollen wir leben? Wie wollen wir lernen? Auch alle Bürgerinnen und Bürger konnten hierzu auf einer Online-Plattform ihre Vorschläge einreichen, diskutieren und darüber abstimmen. Einige Bürgerinnen und Bürger konnten diese Fragen direkt mit der Bundeskanzlerin diskutieren, die zu drei Diskussionsveranstaltungen eingeladen hatte. Unter den Vorschlägen zum Thema Familie waren Wünsche nach familienbewussteren Arbeitszeiten und betrieblicher Kinderbetreuung. Konkret wurde von Expertenseite zum Beispiel ein regelmäßiger Familiengipfel der Bundeskanzlerin vorgeschlagen oder auch ein Bundesmodellprojekt, das besser aufeinander abgestimmte lokale Zeittakte anregt, fördert, begleitet und evaluiert. Ziel des Zukunftsdialogs war es, eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die nahe Zukunft Deutschlands anzuregen und konkrete Handlungsvorschläge und Denkanstöße für die politische Arbeit zu gewinnen.

Demografiestrategie der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat mit der Demografiestrategie einen Ebenen übergreifenden Dialogprozess initiiert, um Wachstum und Wohlstand im demografischen Wandel langfristig zu sichern. Im Mittelpunkt stehen die Lebensbereiche, in denen die Menschen die Auswirkungen des demografischen Wandels ganz unmittelbar und am stärksten erfahren. Eines der sechs Handlungsfelder ist "Familie als Gemeinschaft stärken". Die Demografiestrategie formuliert für die Handlungsfelder konkrete Ziele und zeigt Maßnahmen zu deren Verwirklichung auf. Sie bezieht sich dabei nicht allein auf Maßnahmen des Bundes. Die Arbeitsprogramme mit Gestaltungspartnern aus Ländern und Kommunen, Verbänden, Sozialpartnern und anderen Akteuren der Zivilgesellschaft enthalten dazu Vorschläge, die in der eigenen Verantwortung oder gemeinsam zu realisieren sind.

Pilotprojekt "Kommunale Familienzeitpolitik"

Das Bundesfamilienministerium hat zum Aktionstag der Lokalen Bündnisse für Familie im Mai 2012 das Pilotprojekt "Kommunale Familienzeitpolitik" gestartet. An fünf Standorten erarbeiten Lokale Bündnisse für Familie mit wichtigen lokalen Akteuren wie Arbeitgebern, Schulen, Behörden, Dienstleistern oder Nahverkehrsbetrieben übertragbare Konzepte und praktische Maßnahmen, wie sich Zeitprobleme für Familien vor Ort verringern lassen. Die Standorte sind Aachen, Herzogenrath, Neu Wulmstorf, der Landkreis Donau-Ries und der Saalekreis. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit auch die Lebensqualität der Familien zu verbessern.