ESF-Bundesprogramm Finnische Delegation informiert sich über "Stark im Beruf"

BMFSFJ
Die finnische Delegation zu Gast im Bundesfamilienministerium

Integrationsfachleute aus Finnland waren am 14. Februar im Bundesfamilienministerium zu Gast, um sich über Projekte des Ministeriums zur Erwerbsintegration von Müttern mit Zuwanderungsgeschichte zu informieren. Das ESF-Bundesprogramm "Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" stand im Fokus der Gespräche. Bereits über 4700 Mütter konnten mit "Stark im Beruf" innerhalb von zwei Jahren an rund 80 Kontaktstellen erreicht werden.

Die Delegation, bestehend aus Arbeitsmarkt- und Bildungsexperten aus der Stadt Helsinki, ist an bewährten Ansätzen für eine erfolgreiche Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt interessiert. Finnland steht dabei vor ähnlichen Herausforderungen wie Deutschland. In beiden Ländern haben Migrantinnen eine vergleichsweise niedrige Erwerbsquote. Mütter nehmen eine Schlüsselposition für eine erfolgreiche Integration der ganzen Familie ein. Eine Berufstätigkeit der Mütter hilft diesen beim Spracherwerb und erleichtert die soziale Integration, die nicht zuletzt auch den Kindern zugutekommt.

Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, betonte anlässlich des Besuches:

"Es freut uns, dass der innovative Ansatz von 'Stark im Beruf' im europäischen Ausland positiv wahrgenommen wird. Mütter mit Migrationshintergrund sind motiviert; bisweilen reicht jedoch ihre Qualifikation für den Berufseinstieg noch nicht aus. Die Arbeitsmarktprofis in den Kontaktstellen des Programms 'Stark im Beruf' sind auf Vereinbarkeitsfragen geschult und können die Mütter passgenau begleiten."

Die Delegation ist noch bis zum 16. Februar in Berlin zu Gast und wird in den kommenden Tagen mehrere Projekte und Initiativen zum Thema besuchen, unter anderem ein Projekt von "Stark im Beruf" im Berliner Bezirk Neukölln.

Zwei Jahre "Stark im Beruf"

Zwei Jahre nach Programmstart zeigt sich, dass  Mütter mit Migrationshintergrund einen hohen Unterstützungsbedarf bei der Erwerbssuche haben. Mehr als 4700 Mütter konnten in dem Programm bislang erreicht werden, davon 10 Prozent geflüchtete Mütter. Im Zusammenspiel mit Jobcentern und Unternehmen loten die Kontaktstellen aus, welches Berufsfeld für eine Mutter mit Migrationshintergrund geeignet ist und welche zusätzlichen Bildungsschritte zu ihrem Wiedereinstieg führen.

Das Programm zeigt hohe Vermittlungsquoten: 35 Prozent der zumeist ausländischen Teilnehmerinnen haben nach "Stark im Beruf" eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung und 10 Prozent eine schulische oder berufliche Ausbildung aufgenommen, weitere 16 Prozent sind in Sprache oder Computerwissen geschult worden.

Das Bundesprogramm"Stark im Beruf" wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds in der ersten Förderphase von Februar 2015 bis Ende 2018 gefördert.