Familienpolitik weiter denken: Manuela Schwesig lädt zu Konferenz nach Berlin

Manuela Schwesig während ihres Vortrags im Humboldt-Carré
Manuela Schwesig während ihres Vortrags im Humboldt-Carré© Bildnachweis: BMFSFJ

150 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Verbänden und Stiftungen haben am 1. Dezember auf Einladung von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig über veränderte Lebenswirklichkeiten von Familien und notwendige Antworten der Familienpolitik diskutiert. Die Konferenz "Familienpolitik weiter denken: Wirksame Leistungen für die geforderte Generation" fand im Humboldt-Carré in Berlin statt. 

Zeit, Geld und Infrastruktur für die geforderte Generation

In ihrem Impulsvortrag betonte Manuela Schwesig: "Neue Lebensrealitäten verlangen nach neuen politischen Antworten. Eltern heute sind eine stark geforderte Generation. Sie brauchen Chancen für sich und ihre Kinder, und sie brauchen Sicherheit im Lebensverlauf: Mütter wie Väter. Wir müssen die Leistungen so ausgestalten, dass beide ökonomisch unabhängig werden - voneinander und von staatlichen Transferleistungen. Das kommt der ganzen Familie zugute. Und wir müssen Kinder zum Maßstab machen - egal ob sie bei verheirateten, unverheirateten oder alleinerziehenden Eltern aufwachsen. Und nicht zuletzt gilt: Familienleistungen müssen finanzierbar und tragfähig sein. Dazu brauchen wir die Unterstützung in der Gesellschaft, von Wirtschaft und Gewerkschaften. Deshalb ist es mir wichtig, mit Ihnen über die besten Konzepte für die Zukunft ins Gespräch zu kommen - auch über meine Idee einer Familienarbeitszeit hinaus."

Ökonomische Bedeutung der Familienpolitik

Auf einer Podiumsdiskussion im Anschluss sprach die Bundesfamilienministerin mit Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, sowie Prof. Dr. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach.

Prof. Dr. Renate Köcher beschrieb den Einstellungswandel junger Mütter und Väter und die Wünsche nach mehr Partnerschaftlichkeit und einer aktiven Vaterschaft als nachhaltige Trends, die die heutige Elterngeneration von der ihrer Eltern stark unterscheide.

Prof. Marcel Fratzscher betonte: "Eine gute Familienpolitik ist Investitions- und Wachstumspolitik - das gilt vor allem für die Förderung einer guten Vereinbarkeit für Mütter und Väter. Sie zahlt sich aus - für die wirtschaftliche Stabilität von Familien, für unsere ökonomische Entwicklung und für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft."

Chartbook "Die geforderte Generation - Ein Porträt der sozialen Mitte"

Grundlagen der Tagesveranstaltung mit verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden waren die Ergebnisse der "Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen": In dem international angelegten Forschungsprogramm im Auftrag von Bundesfamilien- und dem Bundesfinanzministerium wurden in insgesamt zwölf Studien vier Jahre lang Wirkung und Effizienz von Familienleistungen untersucht; außerdem neuere wissenschaftliche Erkenntnisse aus Soziologie, Ökonomie und entwicklungspsychologischer Forschung. Eine Bestandsaufnahme der geforderten Generation und ihrer Bedarfe findet sich im Chartbook "Die geforderte Generation - Ein Porträt der sozialen Mitte", die das Kompetenzbüro Wirksame Familienpolitik beim Bundesfamilienministerium in dessen Auftrag für die Konferenz aufbereitet hat. Sie steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.bmfsfj.de/chartbook