Ergebnisse der Studie "Förderung und Wohlergehen" vorgestellt

Weitere Erkenntnisse aus der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen wurden am 20. Juni mit dem Endbericht der Studie "Förderung und Wohlergehen" vorgestellt. Ein Forscherteam des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist der Frage nachgegangen, wie die ehe- und familienbezogenen Leistungen auf die Nutzung einer Kindertagesbetreuung wirken und wie diese die Entwicklung von Kindern beeinflussen – darauf aufbauend lassen sich Hinweise finden, wie die ehe- und familienbezogenen Leistungen auf das Wohlergehen von Kindern wirken.

Dabei wurden die Erwerbs- und die Förderentscheidungen der Eltern mit in die Betrachtung einbezogen. Unter "Förderung" verstehen die Forscher sowohl die aktive Beschäftigung der Eltern mit ihren Kindern als auch die Nutzung von außerfamilialer Kinderbetreuung oder informeller Förderangebote (zum Beispiel Kinderturnen oder ähnliches). Der Schwerpunkt liegt allerdings auf der Nutzung von Kindertageseinrichtungen.

Zum Forschungsansatz

Die Studie analysiert im ersten Schritt den Einfluss der ehe- und familienbezogenen Leistungen auf das Arbeitsangebot der Mütter und auf die Betreuungsentscheidungen in Bezug auf die Kinder. Auf der Grundlage empirischer Beobachtungen wird in einem verhaltensbasierten Mikrosimulationsmodell geschätzt, wie sich bei Familien mit Kindern bis zu zwölf Jahren die Nutzung von Kinderbetreuung sowie das Arbeitsangebot der Mütter und das Familieneinkommen ändern, wenn es in einem hypothetischen Szenario die ehe- und familienbezogenen Leistungen nicht gäbe. Es wurden zwölf zentrale ehe- und familienbezogene Leistungen mit einem fiskalischen Volumen von rund 97 Milliarden Euro (Angaben für 2010) betrachtet.

In einem zweiten Schritt wird der Einfluss der Kinderbetreuung auf das Wohlergehen der Kinder analysiert. Gemessen wurden die Effekte anhand von Daten über die kindliche Entwicklung, die im Sozio-ökonomischen Panel und in der Zusatzstichprobe "Familien in Deutschland" zur Verfügung stehen. Dabei wurde nicht nur die Nutzung von Betreuungseinrichtungen, sondern auch das Eintrittsalter und der Stundenumfang untersucht. Des Weiteren wurden die Ergebnisse in multivariaten Analysen zur sozio-ökonomischen Situation des Haushalts, zur Betreuungsqualität oder zur Nutzung informeller Förderangebote in Beziehung gesetzt und überprüft. In der Zusammenschau der beiden Schritte sind Rückschlüsse auf die direkte und indirekte Wirkung der Leistungen auf das kindliche Wohlergehen möglich.

Die gute Entwicklung von Kindern steht auch im Fokus der Studien "Wohlergehen von Kindern" (Ruhr-Universität Bochum) und "Akzeptanzanalyse II: Nutzung und Bewertung staatlicher Leistungen für die Betreuung und Förderung von Kindern sowie die Altersvorsorge von Familien" (Institut für Demoskopie Allensbach). Die Studie "Förderung und Wohlergehen" ergänzt auch die Studie "Evaluation zentraler ehe- und familienbezogener Leistungen in Deutschland" (Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung), die ebenfalls im Juni veröffentlicht wurde.