Equal Pay Day 2009: Dossier Entgeltungleichheit und Instrument Logib-D vorgestellt

Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männer überwinden

Anlässlich des Equal Pay Day 2009 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Dossier Entgeltungleichheit veröffentlicht, in dem erstmals umfassend und grundlegend Daten zum Thema Lohnunterschied zwischen Frauen und Männer zusammengestellt sind. Außerdem wurde das Selbsttestinstrument Logib für Deutschland vorgestellt. Mit dem Programm können Unternehmen überprüfen, ob es deutliche Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern gibt und was die Ursachen dafür sind.

Dossier Entgeltungleichheit

In Deutschland verdienen Frauen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit liegt Deutschland im EU-Vergleich auf dem siebtletzten Platz. Bei Hochschulabsolventen und Führungskräften ist der Abstand noch größer. Ziel des Dossiers Entgeltungleichheit ist es, Ursachen der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern aufzuzeigen und Handlungswege darzulegen, wie diese Lohnlücke wirkungsvoll reduziert werden kann. Zugleich soll deutlich werden, welche Optionen einzelne Akteure haben und welche Kooperationen gebildet werden können.

"In Deutschland verdienen Frauen im Durchschnitt fast ein Viertel weniger als ihre männlichen Kollegen. Das ist inakzeptabel!", sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in Berlin. "Denn Frauen sind längst genauso gut ausgebildet und aus dem Arbeitleben nicht mehr wegzudenken. Viele Familien sind auf das Einkommen der Frauen angewiesen. Mittlerweile sind in jeder fünften Familie Frauen die Haupternährerinnen. Fortschritte können wir nur erzielen, wenn wir alle an einem Strang ziehen: Politik, Unternehmen und Sozialpartner. Deswegen bieten wir der Wirtschaft Logib-D an. Mit diesem Programm auf Excel-Basis können Unternehmen bei sich untersuchen, ob sie unterschiedliche Löhne für gleiche Arbeit zahlen", so Ursula von der Leyen.

Logib-D: Instrument zur Überprüfung der Lohngleichheit

Als ein Instrument zur Verringerung der Lohnlücke bietet das Bundesfamilienministerium für Unternehmen Logib-D an. Dieser Selbsttest ermöglicht es Unternehmen zu prüfen, ob es deutliche Entgeltunterschiede zwischen Frauen und Männern gibt und was die Gründe dafür sind. Logib wurde für die Schweiz entwickelt und wurde jetzt für Deutschland im Auftrag des Bundesfamilienministeriums angepasst. Mit Microsoft Deutschland, dem Krankenhausbetreiber Marienhaus GmbH, dem Arzneimittelhersteller Weleda und der Deutschen Rentenversicherung Braunschweig-Hannover testen vier ganz unterschiedliche Partner die Basisversion von Logib.

Equal Pay Day

Der Equal Pay Day findet am 20. März 2009 zum zweiten Mal statt. Gefördert vom Bundesfamilienministerium gibt es an diesem Tag - getragen von einem breiten Aktionsbündnis - in ganz Deutschland Aktionen und Veranstaltungen, die auf die Ursachen der Lohnlücke hinweisen.