Ausstellung Dr. Ralf Kleindiek eröffnet "All the people" im Bundesfamilien­ministerium

Dr. Ralf Kleindiek, Bernd Ott und Emily Besa

Dr. Ralf Kleindiek, Bernd Ott und Emily Besa eröffneten die Ausstellung im Bundesfamilienministerium

© Ingo Heine
Die Gäste schauen sich die Bilder der Ausstellung "All the people" an

In seiner Eröffnungsrede sprach sich Dr. Ralf Kleindiek für die Stärkung des Selbstbestimmungsrechtes von Menschen im Bereich geschlechtliche Vielfalt aus

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Die Gäste schauen sich die Bilder der Ausstellung "All the people" an.

Die Fotos zeigen Menschen, die sich sich selbst als transgeschlechtlich, intergeschlechtlich, gender-fluid, nicht binäre Menschen bezeichnen...

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Ausstellungsgast blättert im Buch "All the people"

Ziel des Buch- und Ausstellungsprojektes ist es, Vorurteile abzubauen, Brücken zu schlagen und die menschliche Existenz in allen ihren Formen zu würdigen

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Am 25. Oktober hat Staatssektretär Dr. Ralf Kleindiek die Ausstellung "All the people" im Bundesfamilienministerium in Berlin eröffnet. Die Arbeiten widmen sich dem Thema der geschlechtlichen Vielfalt. Gezeigt werden Auszüge aus dem gleichnamigen Fotobuchprojekt des Fotografen Bernd Ott und der Autorin Emily Besa.

Ziel des Buch- und Ausstellungsprojektes ist es, Vorurteile abzubauen, Brücken zu schlagen und die menschliche Existenz in allen ihren Formen zu würdigen. Die Porträtierten beschreiben sich selbst als transgeschlechtlich, intergeschlechtlich, gender-fluid oder nicht binäre Menschen - andere Fotografierte lehnen eine begriffliche Zuordnung ab.

In seiner Eröffnungsrede betonte Dr. Ralf Kleindiek:

"Es gibt ein breites Spektrum von Geschlechtlichkeit und geschlechtlichen Identitäten in unserer Gesellschaft. Und jeder Mensch hat das Recht, seine eigene geschlechtliche Identität selbstbestimmt auszudrücken. Als zuständiges Ministerium haben wir uns klar für gesetzlich notwendige Änderungsbedarfe positioniert, um das Selbstbestimmungsrecht von Menschen im Bereich geschlechtliche Vielfalt zu stärken."

Schutz und Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt stärken

Um den Schutz und die Akzeptanz von geschlechtlicher Vielfalt sowie die Selbstbestimmung von inter- und transgeschlechtlichen Menschen in den Bereichen Recht, Medizin und Gesellschaft zu stärken, fordert das Bundesfamilienministerium:

  • ein gesetzliches Verbot von medizinisch nicht notwendigen Eingriffen an intergeschlechtlichen Kindern,
  • die Etablierung von obligatorischen Beratungsangeboten für deren Eltern,
  • die Ersetzung des veralteten Transsexuellengesetzes durch ein Gesetz zum Schutz und zur Akzeptanz geschlechtlicher Vielfalt.

Zum Hintergrund

Das Bundesfamilienministerium setzt sich dafür ein, dass die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität beendet wird. Innerhalb der Bundesregierung ist es koordinierend für Fragestellungen und Aufgaben in Hinblick auf lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und transgeschlechtliche sowie intergeschlechtliche Menschen zuständig. Um die besondere Situation von trans- und intergeschlechtlichen Menschen in den Fokus zu nehmen wurde 2014 die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) zur Situation inter- und transsexueller/-geschlechtlicher Menschen eingerichtet.

Im Koalitionsvertrag haben sich die Regierungsparteien darauf geeinigt, die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen zu beenden, Transfeindlichkeit entgegenzutreten und die Verbesserung der Lebenssituation von trans- und intergeschlechtlichen Menschen durch die Änderung des Personenstandrechts zu evaluieren und auszubauen.