Dr. Ralf Kleindiek begrüßt Beirat des Projekts "Frauen in der Abseitsfalle"

Dr. Ralf Kleindiek spricht während der Beiratssitzung
Dr. Ralf Kleindiek spricht während der Beiratssitzung© Bildnachweis: BMFSFJ

Am 12. Mai hat im Bundesfamilienministerium der Beirat des Forschungsprojekts "In der Abseitsfalle? Frauen im Top-Management und im operativen Bereich von Nonprofit-Organisationen" getagt, in dem auch Staatssekretär Dr. Ralf Kleindiek einen Vorsitz hat. Im Mittelpunkt der Beiratssitzung stand ein Zwischenbericht zum laufenden Projekt mit ersten Ergebnissen.

Wie ist die mangelnde Präsenz von Frauen in Führungspositionen zivilgesellschaftlicher Organisationen zu erklären? Dieser Frage geht das zweijährige Forschungsprojekt unter Leitung der Universität Münster und des Maecenata-Instituts Berlin nach. Dabei wird auf Ansätze der Genderforschung sowie der Organisationssoziologie Bezug genommen und untersucht, ob und welche Karrierehemmnisse im mittleren Management bestehen, die insbesondere Frauen "den Weg nach oben" erschweren.

Wenige Frauen in Vorständen von Nonprofit-Organisationen

Erste Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Vorstände der befragten Organisationen im Durchschnitt zu 38 Prozent mit Frauen (und zu 62 Prozent mit Männern) besetzt sind. Bei einem Fünftel aller untersuchten Organisationen sind gar keine Frauen im Vorstand vertreten. Dabei gibt es kaum Organisationen, die eine formal verankerte Regelung für das Geschlechterverhältnis im Vorstand haben. Nur knapp sechs Prozent aller befragten Organisationen gaben an, eine solche Quotenregelung, zum Beispiel in der Satzung oder dem Statut, festgeschrieben zu haben.

Weiterhin wird in den ersten Ergebnissen sichtbar, dass sich die Frauenanteile stark zwischen ehrenamtlich und hauptamtlich besetzten Vorständen unterscheiden: In hauptamtlich besetzten Vorständen sind deutlich weniger Frauen als Männer vertreten.

Das Projekt dient neben der Analyse der aktuellen Situation von Aufstiegsschancen von Frauen in Nonprofit-Ogranisationen auch der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Akteure aus Politik und Verwaltung zur Politikgestaltung. Die Studie läuft seit Juni 2015 und noch bis Mai 2017 und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert.