Internationaler Tag der Roma Dr. Franziska Giffey eröffnet Bildungsforum gegen Antiziganismus

Das Bild zeigt. Dr. Franziska Giffey mit mehreren Menschen für ein Gruppenbild posierend
Dr. Franziska Giffey bei der Eröffnung des Bildungsforums gegen Antiziganismus© Nihad Nino Pušija

Der 8. April ist der Internationale Tag der Roma. Weltweit macht der Aktionstag auf die Diskriminierung und Verfolgung von Roma aufmerksam und feiert zugleich die Kultur der größten ethnischen Minderheit Europas.

Auch in Deutschland sind Sinti und Roma noch immer stark von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen. Diese abzubauen ist das Ziel des Bildungsforums gegen Antiziganismus, das Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Geschäftsführer des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, bereits am 5. April in Berlin eröffnet haben. Im Zentrum der Veranstaltung stand eine Rede der Holocaust-Überlebenden Rita Prigmore.

Dr. Franziska Giffey:

"Die Rede von Rita Prigmore hat mich zutiefst bewegt. Sie hat gezeigt: Verfolgung, Vertreibung und Völkermord wirken bis heute nach. Bis heute sehen sich Sinti und Roma mit Vorurteilen, Herabwürdigungen und Ausgrenzung konfrontiert. Umso wichtiger ist die Arbeit des Bildungsforums gegen Antiziganismus. Es leistet einen wichtigen Beitrag, um Diskriminierung, Intoleranz und Hass entgegenzutreten, und zwar durch Bildung und Begegnung. Und durch so beeindruckende Veranstaltungen wie heute. Ich danke allen Beteiligten für diese wichtige Arbeit."

Das neue Bildungsforum bündelt die Präventionsarbeit des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Es setzt dabei an wichtigen Punkten der Arbeit gegen Antiziganismus an: Bildung, Begegnung und Selbstbewusstsein. Das Forum soll Wissen über Sinti und Roma vermitteln, Stereotype aufdecken und diese in Frage zu stellen. Außerdem gibt das Forum Sinti und Roma die Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen, um dadurch ihre Identität zu stärken und sich selbstbewusst für ihre Rechte einzusetzen.

Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma mit Hauptsitz in Heidelberg ist eine Facheinrichtung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und wird seit 2015 durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" gefördert. Das Zentrum engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 1997 für die wissenschaftliche und politisch-pädagogische Auseinandersetzung mit dem Antiziganismus.

Gesellschaftliche Teilhabe von Sinti und Roma stärken

Deutschland trägt aufgrund der nationalsozialistischen Verbrechen eine besondere Verantwortung gegenüber Sinti und Roma. Das Bundesfamilienministerium fördert deshalb mit dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" Sinti- und Roma-Selbstorganisationen in ihrer Arbeit gegen Antiziganismus. Mit insgesamt zwölf Modellprojekten sollen innovative Ansätze entwickelt werden, um Antiziganismus entgegenzuwirken. Die Selbstorganisationen werden in ihrer Arbeit gegen Diskriminierung und für Vielfalt und Empowerment gestärkt. Neben zahlreichen Einzelmaßnahmen der 300 lokalen "Partnerschaften für Demokratie" werden zudem in allen Bundesländern Landesdemokratiezentren gefördert, die von rechter, rassistischer, antiziganistischer und antisemitischer Gewalt Betroffene beraten.

"Demokratie leben!"

Zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bürgerinnen und Bürgern in ganz Deutschland setzen sich tagtäglich auf verschiedene Weise für ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Miteinander ein. Bei dieser wichtigen Arbeit unterstützt sie das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesfamilienministeriums. Zu den Zielgruppen des Bundesprogramms gehören insbesondere Kinder und Jugendliche, deren Eltern, Familienangehörige und Bezugspersonen, aber auch ehren-, neben- und hauptamtlich in der Jugendhilfe Tätige, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.