Kinder- und Jugendliteratur Deutscher Jugendliteraturpreis 2020 verliehen

Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey hat am 16. Oktober die Gewinnerinnen und Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020 bekanntgegeben. Nominiert waren 29 Werke, die sich an Kinder ab zwei Jahren und an Jugendliche wenden. Die Verleihung hat das Bundesjugendministerium per Livestream aus dem GRIPS Theater in Berlin übertragen.

Dr. Franziska Giffey:

"In der Corona-Zeit sind Bücher für noch viel mehr Kinder und Jugendliche als sonst ein wichtiger Leitstern geworden. Lesen entführt sie in ferne Phantasiewelten, Lesen verwickelt sie in spannende Abenteuer, Lesen bildet, regt zum Nachdenken an und: Es macht vor allem Spaß. Die Vielfältigkeit des Lesens spiegelt sich auch in der Breite der Bücherkategorien beim renommierten Jugendliteraturpreis wider. Deswegen ist es mir als Stifterin wichtig, dass der Preis auch in diesem Ausnahmejahr verliehen wird. Die heutige digitale Preisverleihung aus dem Berliner GRIPS Theater verdeutlicht gleichzeitig die enge Verbundenheit des Mediums Buch mit anderen Kulturbereichen. Denn Kultur ist für viele Menschen in dieser Zeit systemrelevant, Bücher und Geschichten sind ganz besonders für junge Leserinnen und Leser unverzichtbar.

Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich. Zugleich gilt mein Dank den Jurys sowie dem Arbeitskreis für Jugendliteratur für die in diesem Jahr ganz besonders herausfordernde Gestaltung der Preisverleihung." 

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Der Deutsche Jugendliteraturpreis 2020 wurde - wie in den vergangenen Jahren - in mehreren Sparten vergeben. Eine Kritikerjury hat über die Preisträgerinnen und Preisträger entschieden.

In der Sparte Bilderbuch konnte sich die Trilogie "Dreieck Quadrat Kreis" (NordSüd) von Mac Barnett und Jon Klassen durchsetzen. Will Gmehlings "Freibad" (Peter Hammer) überzeugte die Jury als bestes Kinderbuch. Dita Zipfel konnte sich mit "Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte" (Carl Hanser) als bestes Jugendbuch durchsetzen. Und David Böhm überzeugte die Kritikerjury mit "A wie Antarktis" (Karl Rauch) als bestes Sachbuch.

Außerdem wurden zwei Sonderpreise verleihen. Der mit 12.000 Euro dotierte Sonderpreis "Gesamtwerk" ging an die Autorin Cornelia Funke, die über 70 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat. Mit dem Sonderpreis "Neue Talente" wurde Rieke Patwardhan ausgezeichnet.

Den Preis der Jugendjury erhielt Sarah Crossan für "Wer ist Edward Moon?".

Für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 wurden 647 Neuerscheinungen eingereicht.

Der Deutsche Jugendliteraturpreis

Jährlich erscheinen fast 9000 Titel auf dem deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarkt. Der Deutsche Jugendliteraturpreis hilft bei der Orientierung. Seit 1956 zeichnet der Preis jährlich herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur aus. Er ist mit insgesamt 72.000 Euro dotiert, wird vom Bundesjugendministerium gestiftet und vom Arbeitskreis für Jugendliteratur ausgerichtet. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken. Der Preis will die Entwicklung der Kinder- und Jugendliteratur fördern, das öffentliche Interesse an ihr wachhalten und zur Diskussion herausfordern.